(UWE) Am Sonntag, 10.3.24, ging es für die erste Herrenmannschaft der SSC-Handballer in ihrem 17. Saisonspiel zum Tabellendrittletzten der HSG Linkenheim-Hochstetten-Liedolsheim. Bei den akut abstiegsgefährdeten Hardt-Tigern – letztes Jahr gab es ja vier Absteiger – konnten nach 60 Minuten Handballkrampf, aber auch dem donnerstags zuvor prognostizierten Kampfspiel, beim 26:30 (12:13)-Arbeitssieg die Punkte 28 und 29 auf der Habenseite verbucht werden.
Kurzer Rückblick aufs Donnerstags-Training vom 7.3.: Eine allgemeine Unzufriedenheit bezüglich der Anwesenheit im Training in den letzten Wochen war bei Coach Wendling zu vernehmen, der seinerseits sogar zum Mittrainieren gezwungen war. Im „Vor-dem-Trainings-Ansprache-Kreis“ schaute Dirk seine anwesenden Neuenbürg-Matadoren an und sprach mit strenger Stimme: „Die (HSG LiHoLi) haben am Sonntag die Löwen weggehauen, die kämpfen bis zum umfallen!“ Und da hatte er wohl richtig in seine Glaskugel geschaut, denn genau das trat dann sonntags ein:
Aber nicht am Anfang, da machte der HSG-Angriff Fehler oder Fehlwürfe und der SSC-Express kam ins Rollen. Etwas mehr als acht Minuten waren vorbei, Spielstand 0:5, Traumstart SSC, Auftakt vergeigt und Auszeit auf Seiten der Gastgeber. Mit nun nachlassender eigener Offensive zeigte sich der Handball, wie er heutzutage oft ist: Man verliert die Spiele oder die Kontrolle über eine Partie in der Offensive, im Fall #hsgssc stand es so knapp fünf Minuten später 4:5 (14.). Der eigene Angriff spielte immer mehr „wie eine Flasche leer“, die Führung konnte bis zum 9:10 (22.) jedoch gehalten werden. Dann aber glichen die Gastgeber aus und erst mit der dritten Chance danach gingen sie mit 11:10 in Führung (25.) – Scheibenkleister, Spiel gedreht, aber das hatte sich angedeutet! „Mr. Zuverlässig“ und der heute überragende Spieler im SSC-Dress, Duncan, gab aber beim 11:11 die Antwort. Er war es generell, der seine Farben zusammen mit Jannick im Tor bei seinem Ex-Club im Spiel hielt. Kurz zuvor wurde sich auf dem Schmierblatt notiert: „Timo mehr Stürmerfouls als Tore“, steht jetzt dann auch hier und ist damit ad acta! Halbzeitstand war übrigens 12:13, Jonnys Buzzerbeater zählte leider nicht mehr.
Mit einem 0:2-Start nach Ballgewinnen begann der zweite Durchgang. Fehlwürfe von Vince, Malte und Duncan und ein technischer Fehler in Form eines Fehlpasses auf Schienbeinhöhe von Timo folgten dann inklusive dreier HSG-Treffer, was den 15:15-Ausgleich bedeutete. Bis zum 18:18 blieb es eng (41.), es war gehörig Sand im Getriebe und man sollte nicht glauben, dass in der Vorwoche Neuenbürg niedergekämpft wurde. Nach dem 19:18 (43.) zeigte sich in der 43. Minute ein wenig der Frust der für das gestrige Spiel geltenden Abwärtsspirale: Erst musste Jannick L. für zwei Minuten raus und Vince wurde wegen Meckerns hinterher geschickt. So nahm Dirk gleichsam seine Auszeit: Durchatmen – ruhig bleiben! Und dieser, der Trainerfuchs, hatte wohl in dieser Runde mit seinen Spielern in einem insgesamt zerfahrenen Handballspiel die richtigen Worte getroffen, denn nun sorgte eine Angriffs-Umstellung sowie ein 1:3-Lauf beim 20:21 für eine Spieldrehung (48.). Nach dem 21:21-Ausgleich (49.) folgte ein spielentscheidender 0:4-Lauf der „Dirkstreetboys“, viel umjubelt von Ersatz-Karltra „Kai dem Hai“ mit „Alpha-Karltra“ UWE auf den Rängen, wo es kommentartechnisch ebenfalls nicht unumkämpft herging. Und dann konnte mal wieder ein SSC-Spieler seine Griffel im Konter nicht bei sich behalten, stieß seinen Gegenspieler beim Zurücklaufen auf der rechten Außenbahn um und durfte ab der 53. Minute beim Spielstand von 22:25, nach Verwandlung des Sieben-Meter-Strafwurfs, den Rest der Partie von der Tribüne aus verfolgen. Simon tat unschuldig, es war aber eine dumme Rote Karte, sage ich auch als Schreiberling. Diese drei Tore-Differenz wurden hintenraus über die Zeit gebracht und sogar noch um einen Treffer ausgebaut. Endstand in einer Partie, die man als „Arbeitssieg“ gegen aufopferungsvoll kämpfende Hardt-Tiger verbuchen kann, war 26:30 für den „Sport- und Schwimmclub, schalala“ – Das Liedchen durfte nicht fehlen, war aber kurz, da es für mich als Schreiberling noch zu den eigenen Leibesübungen im Wettkampfform ging und ich nicht allzu viele Teile des Programms zur Erwärmung des von vielen Schlachten gezeichneten Körpers verpassen wollte.
Weiter geht es für die SSC-Handballer in einer Woche am Sonntag, 17.3.24, um 16 Uhr in der OHG-Sporthalle gegen die TG Neureut. Halb-ungern erinnert man sich an das Hinspiel, als zwar mit 30:34 gewonnen werden konnte, das Spiel aber ab der 44. Minute beim Spielstand von 17:32 komplett kippte und, wenn es zehn Minuten länger gedauert hätte, wohl bitter verloren gegangen wäre. Die Butter schmiert sich nicht von selber aufs Brot. Nach dem Spiel in Linkenheim müssen die Spieler von Dirk dreifach gewarnt sein. Es sind noch fünf Spiele, der Nimbus der Unbesiegbarkeit mit nunmehr zehn Siegen in Serie wankte aber gegen die HSG Li-Ho-Li 50 Minuten lang.
Es spielten: J. Kuhn, F. Schäffler; M. Bartosch (2), D. Dreixler (1), M. Holst (4), J. Knöfel (1), J. Lehmann (4), T. Leibold (2/2), C. Lorenz (1), N. Mirbach (1), V. Ott (1), S. Tomsu (2), D. Weiss (11).