Herren 1: AuSSCug aus Ägypten!

(UWE) Am Samstag, 14.5.22, kam die erste Herrenmannschaft der SSC-Handballer in ihrem 22. und letzten Saisonspiel beim Bezirksligameister der HSG Bruchsal-Untergrombach noch einmal deutlich mit 37:25 (18:14) unter die Räder. Die Stimmung trübte diese Packung aber keinesfalls und am Abend wurde die erfolgreiche Saison, die auf dem zweiten Platz als Vizemeister abgeschlossen wurde, gebührend gefeiert.

Beste Abwehr (411 Tore) gegen besten Angriff (584) der Liga hieß es in der Untergrombacher Bundschuhhalle, in der man ersatzgeschwächt mit nur drei Feldspielern zum Ein- und Auswechseln gegenüber einer vollen Bank der Gastgeber zur letzten Schlacht antrat. Nach der Ehrung des in schlumpf-hellblau gekleideten Meisters durch den BHV-Verantwortlichen Uwe Grammel ertönte der Anpfiff. An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch an einen verdienten Meister und Aufsteiger mit einer astreinen Punktebilanz von 41:3 und 14 Punkten Vorsprung auf den Vizemeister des SSC – die Abwehr aus Granit gewinnt die Meisterschaften, alte Weisheit!

Nach einem ausgeglichenen und temporeichen Beginn (3:3, 4.) gab nun die HSG das Tempo vor und ging im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs zweimal mit einigen Treffern in Führung. Die SSC-Herren schafften es aber auch aufzuholen. So wurde ein 6:3 (7.) egalisiert und ein 12:7-Rückstand (19.) konnte beim 13:13 (25.) ebenfalls aufgeholt werden. Diese Aufholjagd war aber auch auf zwei Zeitstrafen für die HSG Bruchsal zurückzuführen. Leider konnte das Hoch nach dem fünf-Tore Rückstand nicht bis zur Pause aufrechterhalten werden. Der HSG-Trainer unterbrach mit einer Auszeit den SSC-Lauf und bis zur Pause konnte die gastgebende HSG auf 18:14 davonziehen, weil die Abwehr während der letzten fünf Zeigerumdrehungen einem löchrigen Schweizer Käse glich.

Aus der Halbzeitpause kamen die SSC-Herren dann aber besser. Mit einem gut aufgelegten Simon im Tor, der es gar fertigbrachte, einen Bruchsaler Wurf zu fangen #höchststrafe, konnte der Spielstand erneut knapp gehalten und auf 18:17 herangekommen werden (34.). Nun folgte aber eine Phase, die im Handballsport als kollektiver Blackout bezeichnet werden kann. Ein 11:2-Lauf der Gastgeber innerhalb der nächsten 15 Minuten sorgte bereits elf Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung. Auch die eigene Auszeit konnte den Lauf der Bruchsaler nicht stoppen, bei denen nun Showlaufen vor eigenem Publikum angesagt war. „Rien ne va plus“, nichts geht mehr, trifft es hingegen am besten für die SSC-Handballer, deren Akku leer schien. Vielleicht war der ein oder andere Spieler aber mental auch schon bei den abendlichen Feierlichkeiten, sodass das Spiel am Ende deutlich mit 37:25 verloren ging. Insgesamt zum Abschluss eine Leistung ohne Abwehr und fehlender Durchschlagskraft im Angriff und hier vor allem im Rückraum in einem Spiel der Kategorie „bedeutungslos“, in dem man leider nur 35 Minuten auf Augenhöhe agieren konnte!

Da es nicht mehr als das Obige zum Sportlichen gibt, wird an dieser Stelle noch die Überschrift erläutert, da besagte abendliche Feierlichkeiten auf dem Gelände der evangelischen Emmausgemeinde in der Karlsruher Waldstadt verbracht wurden. Der Auszug aus Ägypten (Bibel, Exodus, Kapitel 1-15) thematisiert ungeheuerliche und mythologische Ereignisse wie die Teilung eines Meeres oder die zehn biblischen Plagen. Als eine Plage werden die Bruchsaler Spieler und Zuschauer*innen auch die anwesenden SSC-Fans empfunden haben. Diese machten vor und während dem Spiel ordentlich Krach und unterstützten ihr Team nach Leibeskräften. Erwähnenswert ist aber der Abgang: Beim Verlassen des Gästebereichs schallte die „Sport- und Schwimmclub“-Hymne lautstark durch die Halle. Die SSC-Fans schieden mit einer Polonaise singend und trommelnd aus der Halle und legten damit einen epischen Abgang hin. Abgang ist übrigens ein gutes Stichwort: Am Abend wurden bei den Feierlichkeiten Patrick und Leander verabschiedet, die den SSC Karlsruhe verlassen. An dieser Stelle wünscht die SSC-Handballabteilung alles Gute sowie viel Spaß und Erfolg bei den neuen Stationen.

Das wars damit mit Berichten für diese Saison bei den SSC-Herren. Es war mir, UWE, ein fröhliches Apfelpflücken, die SSC-Handballabteilung so gut es ging schriftlich begleitet zu haben. Die SSC-Handballer freuen sich nun nach einer langen Saison mit verspätetem Start, Corona-Unterbrechung und 22 Spielen auf die wohlverdiente Sommerpause, in der es nun beim Kicken in der Halle zu den üblichen Zeiten oder mittwochs im Sand weitergeht, um sich ein wenig körperlich zu ertüchtigen und fit zu halten, ehe die Vorbereitung auf die neue Runde in einigen Wochen beginnen wird.

Es spielten: S. Kleih, J. Kuhn; D. Dreixler (6/5), M. Holst (4), L. Kunert (1), N. Mirbach (3), V. Ott (1), L. Schittenhelm (1), M. Schlageter (6), P. Schmitz (3), J. Zinkand.