An den beiden vergangenen Spieltagen der Berzirksliga Karlsruhe war einiges los bei der ersten Mannschaft des SSC. Schlechte Chancenauswertung sorgte unter anderem für die erste Saisonniederlage und lies den Trainer um einige Jahre altern.
Zunächst war man am 20. Oktober in der Eichelgartenhalle in Rüppurr mit dem klaren Ziel vorstellig geworden, die Post zu besiegen und damit die Tabellenführung zu festigen. Jedoch sollte es ganz anders kommen.
Die Post ging zu Beginn mit zwei Toren in Führung und sollte diesen Vorsprung über die gesamte Spielzeit nicht mehr abgegeben. Insbesondere Philipp Reither, mit letztlich 13 Toren bester Schütze der Gastgeber, schenkte dem SSC alleine in den ersten sechs Minuten vier Buden ein. Die Abwehr des SSC bekam die Angreifer der Post partout nicht zu fassen, da diese selbst unter Bedrängnis viele Bälle weitergeben konnten. Dies spiegelt sich insbesondere in den insgesamt 31 Gegentreffern wieder.
Hinzu kam noch die mangelhafte Chancenverwertung. Insbesondere in der Endphase der zweiten Halbzeit, als man sich bereits auf ein Tor herangekämpft hatte, schossen freie Bälle am Tor vorbei oder wurden geblockt. Aber auch der Torhüter der Post hatte in dieser Phase mit einigen Glanzparaden seinen Anteil daran, dass das Spiel nicht mehr zu Gunsten des SSC kippen konnte.
Unglücklich war, dass die doppelte Manndeckung gut funktionierte, aber erst spät zum Einsatz kam. Ohne den oben genannten Haupttorschützen wirkte der Angriff der Post ideenlos und versagte in der spannenden Schlussphase mehrfach. Am Ende sollte es mitfür den SSC jedoch mit 31:27 nicht zu einem Sieg reichen.
Auf Nachfrage gab Trainer Salowsky nach dem Spiel nur ein Wort von sich: “Chancenverwertung!“
Mit der ersten Saisonniederlage im Rücken ging es dann zwei Wochen später nach Linkenheim. Die im Tabellenkeller stehende Li-Ho-Li 2 hatte sich mit einigen Spielern aus der 1. Garde verstärkt und wirkte zu allen Schandtaten bereit. Aber auch der SSC hatte sich auf das Spiel vorbereitet – und wie: zu Beginn der 1. Halbzeit spielte der SSC völlig befreit auf und rannte den Gastgebern bis zum 5:12 in 15. Minute davon. Dann brach der Angriff des SSC ein – Stichwort Chancenverwertung- und ging nach nur vier weiteren Toren in der ersten Halbzeit mit 13:16 in die Pause.
Die zweite Hälfte begann der SSC in Unterzahl, konnte aber trotzdem mit dem 15:21 in der 37. Minute wieder einen Vorsprung von sechs Toren herstellen. Das sollte es aber noch nicht gewesen sein: die HSG kam mit einem Drei-Tore-Lauf innerhalb von 2:30 min auf 18:21 in der 39. Minute heran. Der SSC gab sich nicht auf ging bis zur 47. wieder auf Abstand (21:26). Zu Beginn der Schlussphase der Partie sah es für den SSC noch gut aus (27:31 in der 55. Minute), aber dann ging es Schlag auf Schlag, sodass es in Minute 59:16 nur noch 30:31 stand. Dreixler, mit 10 Toren bester Schütze, nahm sich nun ein Herz und traf nach einer Finte von rechts außen zum 30:32. Bei 59:55 fiel zwar noch der Anschlusstreffer, aber letztlich gewann der SSC glücklich mit 31:32 und konnte sich so aufgrund des Unentschiedens zwischen dem TV Malsch und der Post mit einem Punkt Abstand an der Tabellenspitze halten.
Nach dem Spiel war Trainer Salowsky kaum zu beruhigen und äußerte seinen Unmut über den knappen Ausgang: „Heute bin ich um 30 Jahre gealtert!“
Aufstellung gegen die Post:
Tor: Kuhn, Herrmann
Feld: Zinkand (2), Frings (1), Mirbach (2), Dreixler (1), Pistorius, Necker (7), Brander, Schmitz (4), Ott (3), Weis (2), Neuenhaus, Kunert (5)
Aufstellung gegen Li-Ho-Li:
Tor: Kuhn, Link
Feld: Zinkand (3), Mirbach (1), Dreixler (10), Köchling-Mayan (1), Necker (6), Kunert (6), Brander (1), Ott (1), Neuenhaus (3)
Bericht: JMR