Herren 1: Gelungener Saisonstart gegen Knielingen

Am vergangenen Sonntag begann die Saison 2019/20 der Bezirksliga Männer für den SSC Karlsruhe gegen die Reserve des TV Knielingen.

Die Mitte Juni begonnene Saisonvorbereitung des SSC hatte sich zunächst durch hohe Anwesenheitszahlen im Training ausgezeichnet, wirkte jedoch im Laufe des Hochsommers immer zerfahrener. Dies begründete sich zum einen in den bei einer Freizeitmannschaft üblichen Abwesenheiten in der Urlaubssaison, aber auch durch die immerhin fünf Verletzten (Miranda, Link, Molina, Köchling-Mayan, Neuenhaus).

Besonders deutlich zeigten sich die personellen Probleme in den Vorbereitungsspielen kurz vor Rundenbeginn, die mit weniger als zehn Feldspielern und einer ständig rotierenden Besetzung bestritten wurden. Inwieweit sich diese widrigen Umstände auf den Saisonstart auswirken würden, sollte sich dann in der Auftaktpartie gegen den TV Knielingen 2 zeigen.

Die Knielinger hatten sich in der vergangenen Runde dem SSC zwar zweimal geschlagen geben müssen (Hinrunde TV 22:26 SSC, Rückrunde SSC 25:23 TV), wurden aber als Reserve der Badenligamannschaft im Vorhinein nicht unterschätzt.

Mit entsprechendem Respekt startete der SSC in die Partie und wurde von der Knielinger Abwehr von Beginn an hart angegangen. Das erste Tor erzielte Rabsch für den TV. Der SSC kam per 7m durch Frings mit dem 1:1 in die Partie. Beim 3:3 in der 6. Minute (abermals Frings) wirkte das Spiel noch ausgeglichen, aber dies sollte sich bald ändern. Die Knielinger hatten sowohl mit der Variabilität im Angriff als auch mit der extrem offensiven 3:2:1-Abwehr des SSC immer deutlichere Probleme, die sich durch drei Tore in Folge für den SSC manifestierten – Ballgewinn in der Abwehr mit Gegenstoß zum 4:3 (schon wieder Frings!), erneuter Ballgewinn und Angriff mit zwei Kreisläufern (Weis über die Mitte zum 5:3), sowie Ballgewinn und Gegenstoß durch Necker zum 6:3.

Trotzdem gaben sich die Knielinger noch nicht auf und antworteten postwendend zum 4:6 sowie mit einer weiterhin aggressiven Abwehr. Die Abwehr des SSC zeigte nun kleinere Schwächen und ließ nach dem glücklichen 7:4 durch Pütz das 7:5 zu. Nach einer unglücklichen Zeitstrafe in der 14. Minute gegen Ott für ein vermeintliches Fußspiel, kam nun ein im weiteren Spielverlauf wichtiger Akteur in Fahrt: Kuhn parierte den nach einem Zuckerpass völlig freistehenden Knielinger Kreisläufer. Daraufhin setzte der SSC zu einem 5:0-Lauf an. Zuerst traf wieder Frings per 7m zum 8:5. Dann zwang Pütz den halbrechten Angreifer durch gewieftes Stellungsspiel zum Fehlpass, woraufhin Schmitz zum 9:5 traf, der danach aufgrund seines völlig zerrissenen Trikots kurz das Spielfeld verlassen musste – Knielingen agierte ruppig. Fast vier torlose Minuten später (Fehlwürfe Ott und Schmitz), erzwang Weis einen Fehlpass und Necker konnte per kurzen Aufsetzer das 10:5 erzielen.

Knielingen nahm nun die erste Auszeit, war danach aber weiter glücklos, denn der starke Kuhn entschärfte in der 21. Und 23. Minute je einen 7m. Beim 11:5 durch Frings (was macht der denn?!) waren erneut fast vier torlose Minuten vergangen. In dieser Zeit hatte sich der SSC nach Ballverlust durch sein blitzschnelles Rückzugsverhalten und eine sauber unterbundene zweite Welle ausgezeichnet.

In der 25. Minute warf Ott nach einem Wahnsinnswackler über die Mitte den Knielinger Keeper an, konnte sich aber auf seine Teamkameraden verlassen, die hinten einen Ball gewannen (Kuhn hält von außen) und vorne verwandelten (Weis, 12:5).

Nach Zeitstrafe gegen Weis, der sich nach der Umstellung auf 6:0-Abwehr durch viele Nadelstiche gegen den ideenlosen Knielinger Angriff bemerkbar gemacht hatte, traf Knielingen per 7m zum 12:6, worauf Schmitz nach einem langen Wechsel zum 13:6 antwortete. Die letzten bemerkenswerten Aktionen der ersten Hälfte waren der Übertritt am 7m-Punkt durch den Knielinger Schützen sowie ein von Kuhn parierter Angriff aus der zweiten Welle.

Die zweite Hälfte begann für den SSC mit einem Ballverlust. Erst in der 33. Minute traf Brander nach Doppelpass mit Schmitz zum 14:6. Die Knielinger waren mit neuem Mut aus der Kabine gekommen. Nach einem starken Block durch Brander fiel der Ball erneut in Knielinger Hände, die dann nach einem schlauen Bodenpass von Halbrechts auf Linksaußen das 14:7 erzielten.

In der Folge trafen beide Mannschaften abwechselnd. Das starke Umschaltspiel des SSC zeigte sich hier durch die beiden Gegenstöße von Frings (15:7) und Ott (16:8). Allerdings lief es in dieser Phase im gebundenen Spiel für den SSC nicht sonderlich gut. Nach technischem Fehler durch Knielingen traf Weis das lange Eck nicht, Schmitz wurde ausgewackelt (16:9), der SSC vergab trotz langem Angriff. Der nächste 3-Tore-Lauf begann durch Pütz in der 41. Minute, der die Abwehr mit einem Wackler zum 17:9 auseinanderriss. Der SSC konnte nun nach schneller Weitergabe von Schmitz auf Necker das 18:9 und das 19:9 durch Frings (44.) erzielen, was zusätzlich zu einer Zeitstrafe gegen Knielingen führte. Knielingen war in der 41. Minute erst an sich selbst (Fehlwurf) sowie an Kuhn (43.) gescheitert, konnte aber in der 45. Minute endlich zweistellig werden (19:10).

Nach Toren von Pütz (20:10, 44.) und Ott (21:10, 45.) scheiterte der der TV Knielingen ein weiteres Mal aus der 2. Welle am bockstarken Kuhn und verwarf sogar einen freien Gegenstoß.

Beim Stand von 21:11 in der 51. und 52. Minute zog Knielingen noch jeweils eine Zeitstrafe, die es Neuzugang Mirbach nach starkem Gegenstoß sowie Routinier Pütz einfach machten, zum 22:11 bzw. 23:11 einzunetzen.

Das letzte Tor auf Knielinger Seite fiel in der 54. Minute (23:12). Weis zog die zweite Zeitstrafe in der 57. Minute.

Bis zum Schluss trafen noch Zinkand, Brander und Mirbach zum Endstand von 26:12, aber auch Kuhn bewährte sich ein letztes Mal in dieser Partie als 7m-Entschärfer (59.).

Insgesamt war der Auftritt des SSC deutlich besser als erwartet. Dies lag vor allem an der starken Abwehrleistung sowohl in der defensiven wie auch in der offensiven Variante in Kombination mit einer überragenden Torhüterleistung. Aber auch die konsequent ausgespielten Angriffe sowie die Vielzahl an Gegenstößen, die sich als Belohnung aus der harten Abwehrarbeit ergaben, müssen hier erwähnt werden. Knielingen war durch die fehlenden Antworten auf beide Abwehrsysteme, die auch keiner der Spieler durch individuelle Klasse wettmachen konnte, ein dankbarer Gegner. Dennoch gilt es nun, weiter auf die Vorbereitung aufzubauen und beispielsweise die noch nicht überzeugende Chancenverwertung zu optimieren.

Im nächsten Spiel trifft der SSC auf die HSG Ettlingen 2, die die erste Saisonniederlage gegen den TV Malsch (32:23) sicherlich gutmachen möchte. Wir werden sehen, ob der SSC seine Stärken gegen Ettlingen ausspielen kann.

Aufstellung:

Tor: Kuhn, Prinz

Feld: Zinkand (1), Frings (7), Mirbach (2), Dreixler, Pistorius, Necker (4), Kunert, Brander (2), Schmitz (2), Pütz (4), Ott (2), Weis (2)