Am Sonntag, 22.09.2019, konnte die SSC-1b ihr zweites Saisonspiel bei der dritten Mannschaft der HSG Ettlingen nach einem 17:12-Pauserückstand aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in den letzten zwanzig Spielminuten noch mit 28:31 gewinnen und damit die ersten beiden Punkte in der Saison 2019/2020 in der Kreisliga Karlsruhe einfahren.
Verfügte man letzte Woche noch über eine volle Ersatzbank, ging es heute mit gerade einmal drei Feldspielern zum Ein- und Auswechseln zu den Albtaltigern, wie sich die Ettlinger Handballer nennen, in die Franz-Kühn-Halle nach Ettlingen-Bruchhausen.
Rückkehrer Nico eröffnete mit seinem Tor zum 0:1 für die SSC-1b die Partie, die beide Teams in den ersten Minuten bis zum 3:3 (8.) sehr ausgeglichen gestalteten. Leider folgten von nun an im eigenen Angriff diverse Fahrkarten neben das Tor oder der recht gut aufgelegte Torwart der gastgebenden HSG entschärfte die Würfe des SSC-Angriffs, sodass sich die Gastgeber über die Spielstände 5:3 (10.), 7:4 (13.) und 10:5 (18.) in den nächsten zehn Minuten bis auf fünf Treffer absetzen konnten. Sechs der ersten zehn Gegentreffer gingen dabei auf das Konto von S. Seifried, der meist unbedrängt von halbrechts aufs von Stefan gehütete Gehäuse schießen und so für das Momentum seiner Männer sorgen konnte. Till coachte heute wieder das Team, hatte nach den Fehlwürfen im Angriff genug gesehen und bat zur Auszeit. Mit einer Mann-Deckung wollte man nun probieren, den oben genannten Ettlinger Rückraumspieler auszuschalten. Als beim 12:9 (22.) Ettlingen die grüne Karte zog, war ein weiterer Spielverlauf gegen die SSC-Handballer einigermaßen abgewendet worden und der Rückstand betrug nur noch drei Treffer. War es in den ersten zwanzig Minuten der halbrechte Ettlinger, der der SSC-1b Probleme bereitete, blühte nun der Halblinke, D. Fleck, auf. Dieser sorgte oftmals dafür, dass die Gastgeber bis zur Pause das Ergebnis über die Spielstände 14:10 (25.) und 16:10 (28.) – hier betrug der Abstand erstmals sechs Tore – bis zur Pause auf 17:12 hochschrauben konnten.
Mit hängenden Köpfen verbrachte das Team die ersten zwei Minuten der Halbzeitpause in der Kabine, da jeder im Team wusste, dass die Leistung in den ersten 30 Minuten einfach schlecht war, ehe Spielertrainer Till die Kabine betrat. Bilanziert wurde, dass zwar viel aufs Tor geworfen wurde, aber ohne richtig zu zielen und nachzudenken. Die Abwehr, sonst das SSC-1b Prunkstück, stand ebenfalls schlecht und war meistens zu spät am Gegner dran. Ändert sich als nichts, geht man heute mit leeren Händen und dem Wissen nach Hause, dass, wie so oft, der Gegner keinesfalls besser war, aber die Einstellung einfach nicht stimmte. Also, Einstellungssache, 0:0, hart zupacken, neue Halbzeit und 30 Minuten Zeit, es besser zu machen als im ersten Durchgang. Und das Blatt wendete sich tatsächlich irgendwann…
Aber es dauerte bis zur 41. Spielminute, ehe endlich bedingungslos verteidigt und mit Emotionen und Kampf, zwei Eigenschaften, die auch die SSC-1b auszeichnen, Handball gespielt wurde. Die dritte Mannschaft der HSG Ettlingen konnte in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit viermal das Ergebnis wieder auf einen sechs-Tore-Vorsprung ausbauen. Nach dem letztmaligen sechs-Tore-Rückstand seitens der SSC-Handballer beim Stand von 23:17 für Ettlingen nach 40:37 gespielten Minuten ging endlich der erhoffte Ruck durchs Team und es begann eine Aufholjagd, die die Mannschaft wohl noch eine Weile in bester Erinnerung behalten wird. In den nächsten fünf Minuten wurde im Angriff gut und clever durchgespielt, sodass man sich weiterhin, wie auch in der ersten Halbzeit, viele Chancen erspielte, die nun endlich auch den Weg ins gegnerische Tor fanden. Im Gegenzug wurde in der Abwehr Beton angerührt. Durch einen 0:5-Tore Lauf war beim Spielstand von 23:22 in der 46. Spielminute zum einen der Anschluss wiederhergestellt und der Spielausgang in den letzten fünfzehn Minuten zudem völlig offen. Ettlingen nahm nun eine Auszeit. Vorne ruhig spielen und hinten weiter hart ackern lautete die Devise für die Endphase des Spiels. Bis zehn Minuten vor Ende konnte Ettlingen im Spiel führen (25:24, 51.), ehe die SSC-1b ausglich und beim 25:26 (53.) erstmals seit dem 2:3 in der fünften Minute wieder in Führung ging. Kampfgeist und Wille führten nun dazu, dass bis zum Ende des Spiels der Vorsprung gehalten werden konnte. Beim 26:29 durch Sebi betrug der Abstand erstmals drei Tore (56.) und der Wille der Gastgeber, wenigstens noch einen Punkt zu holen, schien gebrochen. Die SSC-1b konnte trotz zweimaligen Verkürzens der gastgebenden HSG auf zwei Tore in den letzten vier Spielminuten die Führung halten und diese denkwürdige Partie am Ende mit 28:31-Toren gewinnen. Letzt genannter, Sebi, fasste das Spiel kurz und knapp zusammen: einfach eine geile Mannschaftsleistung mit Kampf, Wille, Leidenschaft und Emotionen.
Mit nunmehr 2:2-Punkten konnte der Fehlstart, nach dem es 40 Minuten aussah, vermieden werden. Nach zwei Auswärtsspielen empfängt die SSC-1b am nächsten Sonntag mit der zweite Mannschaft der SG Stutensee/Weingarten einen abgemeldeten Absteiger der Vorsaison in der heimischen Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums in der Waldstadt. Was die Mannschaft dabei erwartet wird sich zeigen. Unterschätzen sollte man die Spielgemeinschaft trotz zweier Niederlagen in den ersten beiden Saisonspielen aber nicht, da letztes Jahr gegen die dritte Mannschaft lediglich das Heimspiel positiv gestaltet werden konnte. Es gilt, wie heute in den letzten 20 Minuten, eine konzentrierte Leistung über 60 Minuten in Angriff und Abwehr auf die heimische Platte zu bringen, damit das eigene Punktekonto ins Positive umgewandelt werden kann.
Es spielten:
D. Herrmann, S. Prinz; T. Gnann(1),T. Göttert(2), S. Hock(1), T. Hofmann(8/1), N. Kern(4), J. Knöfel(4), N. Mirbach(4), M. Walter(7), J. Wörner. UWE