Herren 1: Geschichten vom Pferd, der Ente und einem dreckigen Arbeitssieg!

(UWE) Handball-Re-Start, Corona-Inzidenz bei 624,1 in der Stadt Karlsruhe (16.1.) sowie ein Wechsel der Heimspielstätte ins gewohnte Trainings-Nest des altehrwürdigen Wildparks waren das Drumherum fürs erste Spiel der ersten Herrenmannschaft der SSC-Handballer im neuen Jahr und für die ersten beiden Punkte 2022, die durch einen knappen 26:25 (12:13)-Arbeitssieg gegen Blau-Gelb Mühlacker (BGM) im achten Saisonspiel eingefahren werden konnten.

Zunächst bitte ich um Entschuldigung, dass der Auftaktsatz/Berichte-Opener recht lang geraten ist. Es war Re-Star-Time, denn im Badischen Handballverband durfte am dritten Januarwochenende 2022 wieder der Ball fliegen. An dieser Stelle wünsche ich, UWE, noch allen Leser*innen des Berichts ein frohes Neues Jahr, wünsche viel Spaß beim Lesen und komme nun zum Sportlichen des vergangenen Wochenendes!

Nach der Rundenunterbrechung im „December of `21“ freuten sich alle Spieler der ersten Herrenmannschaft der SSC-Handballer, dass unter 2G+Bedingungen im neuen Jahr wieder der Lieblings-Leibesübung im Wettkampfbetrieb nachgegangen werden durfte. Zweiter gegen Elfter hieß es heute in der ungewohnten Heimspielstätte, der Wildparkhalle, in der normalerweise eigentlich nur die Leistungsvergleiche in der OHG-Sporthalle in der Waldstadt durch intensive körperliche Ertüchtigung vor- und nachbereitet werden. „Sicheres Ding und entspannte Partie für die Heimmannschaft!“, dachte sich auch der Badische Handballverband und schickte zwei Schiedsrichter-Neulinge in den Wildpark, die eine stets spannende, enge und aus Heimsicht spielerisch-furchtbare Partie leiten durften, 40 Minuten halbwegs mit Linie und dann den Faden verloren. Zum Glück wurde es nicht giftig und hitzig, sondern es blieb fair!

Anfangs sah die Begegnung jedoch nach einer klaren Sache für die SSC-Hausherren aus, wie sie vermeintlich aus der Tabellenkonstellation zu erlesen war. Tor zur Führung, Steel in der Abwehr sowie Parade Yannick und die wenigen zugelassenen Zuschauer konnten eine 3:0-Führung begutachten (3). Klare Angelegenheit im weiteren Verlauf? Leider nein. Zunächst konnten die SSC-Herren bis zum 8:6 (13.) die Gäste aus Mühlacker erstmal auf zwei Toren Abstand halten. Gut angefangen und stark nachgelassen trifft es für die weiteren 17 Minuten am besten. Das Momentum des Spiels wechselte nämlich auf Seiten der BGM. Zuvor gab es noch ein SSC-7-Meter-Fiasko zu bestaunen, denn kein Schütze erwies sich bis dato (drei Fehlwürfe) als sicherer Chancenverwerter im Duell Mann-gegen-Mann vom Strich. Die Gäste der BGM drehten das Spiel (8:9, 23.) und hatten von nun an leichtes Oberwasser. Zur Pause hieß es 12:13 für die Gäste und es war klar: der Re-Start war bisher weder ansehnlich noch gut! Nach einer starken Anfangsphase ließen die SSC-Herren vorne etliche Chancen liegen, welche in den zuvor dreißig gespielten Minuten in ausreichender Anzahl vorhanden waren, um nicht im Rückstand sein zu müssen.

Viel änderte sich in den ersten sieben Minuten der zweiten Hälfte nicht. Die Gäste aus Mühlacker hatten bis zum 13:15 (38.) nach wie vor leichtes Oberwasser, wobei sie nicht wirklich stärker waren. Eine Zwei-Minuten Zeitstrafe für die Gäste leitete dann die beste Phase des Spiels für die Hausherren ein. Ein 5:0-Lauf bescherte den wendlingschen Mannen den Spielstand von 18:15 (45.) – aber Sicherheit zum Zeigen, dass hier der Tabellenzweite gegen den -vorletzten spielt, gab dieser Zwischenspurt für die letzten fünfzehn Minuten leider nicht. Mühlacker blieb dran (19:17, 47.), glich aus (19:19, 49.), und ging dann gar mit zwei Toren in Führung (20:22, 53.). Dann schwächten sich die Gäste aber mit einer Zeitstrafe nach Hineingreifen in Jeldriks Wurfarm selbst. Diese Zeitstrafe wusste die Hausherren zu nutzen, um ihrerseits zum 22:22 auszugleichen (55.). Dann gelang es irgendwie, den Bock umzustoßen und auf die Siegerstraße einzubiegen. Der bis dahin im Torabschluss über 60 Minuten eher glücklose Malte, netzte technisch ausgefeilt und sehenswert per Heber zum 25:23 nach Durchbruch auf halblinks ein (58:06). Das nun positive Resultat in einem Spiel der Marke „Dreckiger Sieg“ wurde irgendwie über die Zeit gebracht und letztendlich der sechste Sieg im achten Saisonspiel eingefahren.

Die SSC-Ente k****e heute definitiv am Ende. „Mund abbudze“ hieß es nach der heute gezeigten Leistung. Felix rundete die Partie vor der Halle verbal wie folgt ab: „Das gute Pferd und so…!“ Ja, das Pferd sprang heute vielleicht definitiv nur so hoch wie es musste! Immerhin durfte wieder Handball gespielt werden. Die Partie zum Re-Start war sicherlich nach der längeren und ungewohnten Pause keine einfache.

Den Abend ließ die Mannschaft im Oxford Ost und im „Ally-Pally“ bei Uwe zu Hause ausklingen. Auch diesem gilt ein Dank für seinen Support, dem auch der Gegner mit „du hast genervt, einen wie dich bräuchten wir auch bei Heimspielen!“ seinen Respekt zollte. Ein besseres Lob gibt es praktisch nicht. Gerade im Oxford Ost zeigte sich die schöne Seite des Handballsports, wo man Tisch an Tisch mit den Gästen aus Mühlacker gemeinsam den Abend beim Verzehr von Speis´ und Trank ausklingen ließ, bevor einige Hochkaräter an der Scheibe zu bestaunen waren. Die dortige Leistung von Malte war nämlich besser als sein heutiges Handballspiel (T20, T20, T18 = 174 am Board) – Chapeau!

Weiter geht’s für die SSC-Herren am kommenden Sonntag, 23.1.21, um 18 Uhr beim TV Forst. Auch dieser Gegner aus dem Raum Bruchsal ist noch eine Unbekannte und rangiert wie Mühlacker ebenfalls im Tabellenkeller der Bezirksliga. An lautstarker Unterstützung durch die Reisegruppe Super-Trommler vor Ort wird es nicht fehlen, sodass sich die Herren auf den Auftritt dort freuen dürfen! Eine Trommel ist noch zu besetzen und wartet auf ihren ersten Einsatz, sodass sich die SSC-Herren über weitere Mitfahrer*innen zur Unterstützung in Forst freuen würden.

Es spielten: J. Kuhn, A. Link; D. Dreixler, F. Eglof (4), M. Holst (1), L. Kunert (2), C. Lorenz (1), J. Merkelbach (3), V. Ott (2), F. Pistorius, L. Schittenhelm (2), M. Schlageter (7/3), P. Schmitz (4).