(UWE) Ying und Yang, schwarz und weiß, Spitzenteam gegen Kellerkind! Diese Gegensätze gab es bei der ersten Herrenmannschaft der SSC-Handballer im 20. Saisonspiel am Sonntag, 24.04.22, in der OHG-Sporthalle zu bestaunen. Am Ende konnte ein erst in den zweiten 30 Minuten souverän erspielter 27:18 (11:9)-Sieg im Rückspiel gegen das Tabellenschlusslicht der Rhein-Neckar Löwen III eingefahren und sich damit für die Hinspielpleite vor zwei Wochen revanchiert werden.
Zum Ende der Osterferien und nach zweiwöchiger Suche nach den Eiern galten heute zwei Devisen: Die erste lautete, den katastrophalen Hinspielauftritt vor zwei Wochen vergessen zu machen. Die zweite Devise lautete, sich durch einen Sieg ein kleines Polster auf den dritten Platz, den die SG Heidelsheim/Helmsheim II belegt, zu erspielen. Zu Spielbeginn mussten sich die zahlreichen Zuschauer erst einmal die Augen reiben. So streifte sich heute „High-Noon-Adilette“ erneut ein Feldspielertrikot über. Jannick, Vince und Patrick nahmen auf der Bank Platz, Daniel fehlte, und so konnte die vermeintliche zweite Garde mit Jelle (RR), Christian (RA), Nathi (RM) und Simon (TW) zeigen, dass auf sie ebenfalls Verlass ist. Zur Freude der Zuschauer*innen, vor allem denen aus der zweiten, die wieder zahlreich und lautstark die erste Herrenmannschaft unterstützen, nahm auch Nico als Backup für den rechten Flügel auf der Bank Platz.
Der Auftakt, der definitiv Marius auf Linksaußen mit drei der fünf SSC-Treffer gehörte, gelang eigentlich ganz gut und konnte mit 5:2 positiv für sich gestaltet werden (9.). Früh schienen sich beide Devisen in die Tat umzusetzen, jedoch ließen sich die Gäste in blau-gelb nicht abschütteln, spielten ihrerseits geduldige und lange Angriffe, was auch deren dünnen Kader geschuldet war und ließen die Partie völlig offen. Nach dem Ausgleich zum 6:6 (13.) innerhalb der nächsten vier Minuten schafften sie es, beim 7:8 gar in Führung zu gehen (17.). Erneutes Augenreiben war angesagt, denn man sollte nicht meinen, es spiele der Letzte beim Tabellenzweiten. Nach der SSC-Auszeit als logische Folge dieser Schwächephase schafften es die Gastgeber in rot-grau, das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen (9:8, 23.) und bis zur Pause immerhin ein Minipolster von zwei Treffern bei einem 11:9-Ergebnis zu erspielen. Nach der ersten Halbzeit wurde klar bilanziert: Offensiv war das bisher nichts, aber immerhin rächte sich dies nicht im Spielstand.
Drunter und drüber ging es zu Beginn der zweiten Halbzeit zu, in der Trainer Dirk scheinbar die richtigen Worte gefunden hatte. Bereits nach 50 Sekunden wurde der Gästespieler M. Müller nach einer Attacke ins Gesicht zurecht mit der roten Karte frühzeitig des Feldes verwiesen. Nur fünf Zeigerumdrehungen später nahm ein weiterer Gästespieler nach einem verlorenem Laufduell im Konter gegen Jonas für zwei Minuten auf der Bank Platz, da er die Finger nicht bei sich behalten konnte. Diese zwei Zeitstrafen wussten die rundherum frisch geölten SSC-Motoren für sich zu nutzen. Man kam deutlich besser aus der Pause als die Gäste der RNL3 und konnte folglich auf 16:10 davonziehen (37.). Von nun an hatten die SSC-Handballer klar Oberwasser im Spiel und zeigten, dass hier ein Spitzenteam gegen ein Kellerkind spielt. So wurde der Vorsprung in den weiteren elf Minuten bis auf 22:14 (48.) ausgebaut. Unter lautstarker akustischer Unterstützung von Möchtegern-Hallensprecher „Uwe“, der heute wieder sein Support-Equipment geschickt einzusetzen wusste, und der Stimmgewalt weiterer SSC-1b-Spieler feierten diese lautstark Nico für seinen Premierentreffer bei der ersten Mannschaft und verkündeten den neuen Spielstand von 22:0 – danke, bitte! Trotz beruhigenden acht Treffern Vorsprung und nun endgültig verschwundenen Sorgenfalten auf der Stirn von Trainer Dirk blieben die SSC-Handballer auf dem Gaspedal und schraubten den Vorsprung in der 57. Minute durch Patrick auf 26:16 und damit zehn Treffer hoch. Am Ende verbuchten die SSC-Handballer einen erst in der zweiten Halbzeit souverän erspielten 27:18-Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen III. Zum Abschluss gilt es noch die Torhüterleistungen in der zweiten Halbzeit zu erwähnen: größtenteils Simon und für einige Minuten J-(g)-A-nnick erwischten heute einen super Tag, hielten die SSC-Kiste sauber und dürfen sich zum Abschluss der Osterferien noch einmal über die gefundenen Extra-Eier freuen.
Mit nun vier Punkten Vorsprung auf besagte Heidelsheimer Handballspielgemeinschaft geht es nun in die letzten beiden Spiele, von denen eines gewonnen werden muss, um Zweiter zu bleiben. Die SG H/H II ihrerseits hat aber noch ein Spiel mehr als die SSC-Handballer. Um womöglich Zweiter zu bleiben und sich für eine starke Runde zu belohnen, wird nun viermal fleißig trainiert und eventuell einmal gewandert, um auch den Hinspielauftritt in Forst vergessen zu machen und diese am Samstag, 7.5.22, um 19:30 Uhr beim letzten Heimauftritt in der „Festung Wildpark“ zu schlagen.
Es spielten: S. Kleih, J. Kuhn; N. Kern (1), L. Kunert, A. Link (6/5), C. Lorenz (1), J. Merkelbach (3), N. Mirbach (1), V. Ott (1), L. Schittenhelm (2), M. Schlageter (5), P. Schmitz (6), J. Zinkand (1).
