Herren 2: Rabenschwarzer Tag in Blankenloch

(uwe) Am Samstag, 17.10.2020, gastierte die zweite Herrenmannschaft der SSC-Handballer bei einem alten Bekannten, der zweiten Mannschaft der Spielgemeinschaft Stutensee-Weingarten (SG S/W), zum dritten Saisonspiel. Dieses verlor man aber am Ende leider deutlich mit 29:15 (16:9) und steht somit nach drei Spielen immer noch ohne Punkt da.

Aufgrund des Coronabedingten Saisonabbruchs im März folgte der heutige Gegner als Tabellenfünfter in die neue Spielklasse. In der Vorsaison konnte man das Hinspiel in eigener Halle gegen den heutigen Gegner gewinnen, verlor aber das Rückspiel. Ihr erstes Saisonspiel in der neuen Liga verlor die SG S/W, daher war für heute klar: Gegen einen allseits bekannten, vermutlich auf Augenhöhe agierenden Gegner, möchte man versuchen, die ersten beiden Punkte auf der Habenseite zu verbuchen. Offensiv-rabenschwarz verlief dann leider das Spiel…

Zunächst startete die Partie aber ausgeglichen, denn bis zum 4:4 (10.) zogen beide Teams im Gleichschritt. Und das waren sie eigentlich nun auch, die besten zehn Minuten der SSC-Handballer im ganzen Spiel, deren rabenschwarzer Handballtag, den jedes Team pro Saison immer mal wieder erwischt, nun beginnen sollte. Zum einen fand die SSC-1b gegen die flinken Offensivspieler der SG S/W in der Abwehr, vor allem auf der rechten Abwehrseite, keine Verteidigungsmittel. Zum anderen hatten die Gastgeber zwei Torleute, einer je Halbzeit, die beide einen Sahnetag erwischten. Als drittes, ja, irgendwie auf ein doof zu schiebendes Mittel, gab es eine Sache, die immer einen Heimvorteil ausmacht: Die ungewohnte Harzkugel und eine daraus eigene höher resultierende Fehleranfälligkeit.  

Denn nach den ersten zehn Spielminuten ging leider bis Spielende gar nichts mehr. Als weitere Ursache für die Niederlage setze offensiv ein Blackout ein und es erinnerte viel an den Auftritt der Rhein-Neckar Löwen gegen den SC DHfK Leipzig donnerstags vorher oder an die Flensburger in Kiel tags später: ein unstrukturiertes Angriffschaos, Indianerhandball, keine Spielzüge, keine vernünftig und wohlüberdacht herausgespielten Chancen, ein wildes, unvorbereitetes „Draufgebolze“…! Zudem wurden gegen die Abwehrvarianten der Gastgeber, egal ob 6:0, 4:2, oder 5:1, kreativ-offensiv auch keine Lösungen gefunden, nicht nur bis zur Pause, sondern leider bis Spielende. Einen emotional-anführenden Leader in grau-schwarz suchte man ebenfalls vergebens, die Köpfe hingen früh tief. Schwarz, schwärzer, rabenschwarz: Diese Tage gibt es leider, vor allem im Sport, siehe eben jene Spiele in der laufenden Handballbundesliga als bestes Beispiel. Abhaken und Mund abputzen. Bis zum Pausentee stand es 16:9 für die gastgebende SG S/W – die Messe war früh in der zweiten Halbzeit gelesen, spätestens beim 11:21 aus Gästesicht Mitte der zweiten Halbzeit. Da es offensiv nicht lief, wurde der Gegner zu Kontern und damit zu einfachen Toren eingeladen. Bester Mann bis dahin auf dem Platz: Jannick im Tor, der einem Leid tun konnte für das, was seine Vorderleute im Angriff praktizierten. Jedoch hielt dieser trotzdem viele Bälle (Stichwort: Individuelle Klasse) – das war ein bockstarker Auftritt, wie Landin von Kiel gegen Flensburg!

Im zweiten Abschnitt hütete Dominik H. das Tor und sollte seinem Positionskollegen in nichts nachstehen. Nach einem „Kartoffelball“ zum ersten Gegentreffer fand er auch richtig gut ins Spiel und sorgte ähnlich wie Jannick dafür, dass die eigenen Mannen nicht vollends untergingen. So hielt er teils mit Doppelparaden diverse Bälle, damit zumindest im zweiten Abschnitt gesagt werden kann: „Hey, die Torhüterleistungen waren nicht das Problem, sondern der Angriff!“ Das reicht als Aussage, um die zweiten dreißig Minuten mit nur sechs eigenen Treffern zu umschreiben. Der SSC-Rabe blieb im Angriff dunkelschwarz. Im Gesamten gesehen war die Reise nach Blankenloch eine zum Vergessen. Mission für nach diesem Samstag: Auswärtspackung plus -leistung abhaken!!! Jeder einzelne kann es besser, das steht zu 100% fest und das weiß das gesamte Team.

Die SSC-1b wird von nun an in den kommenden zwei Trainingseinheiten kurzfristig an einem kreativ-lösungsorientierten Offensivkonzept arbeiten, um die Position des Letzten in der Liga zumindest „wettmachen“ oder angleichen zu können. Als nächstes gastiert am Sonntag, 25.10.2020, die zweite Mannschaft des TV Neuthard in der Sporthalle des Otto-Hahn Gymnasiums bei der noch punktlosen SSC-1b. Hoffentlich, sagen wir an dieser Stelle, wegen der steigenden Coronazahlen, kann das Spiel stattfinden! Und vielleicht erlebt das Team dort ein „instinkthandballerisches (Zitat G.W.) -schattmannsches“-Comeback, wer weiß…? Die SSC-1b wird auf jeden Fall alles, was in ihr steckt, investieren, um endlich einmal das Spielfeld als Gewinner zu verlassen und um damit für ein positives Momentum in den eigenen Reihen zu sorgen, damit die Köpfe wieder nach oben schauen. Alles weitere sieht man am kommenden Sonntag. Bis dahin zählen wir den Countdown „5,4,3,2,1….!“ – auf zu den ersten beiden Punkten in dieser Spielzeit!!! Post Skriptum: Hoffentlich darf in der aktuellen Situation weiterhin gesportelt werden.

Es spielten:

Dominik H., Jannick; Dominik B. (1), Jörn (2) Kai (1), Lukas, Marcel (5/1), Nathi, Nico (1), Till (4), Tobi G.(1), Uwe.