(UWE) Ihr drittes Saisonspiel gewann die erste Herrenmannschaft der SSC-Handballer am Samstag, 10.10.2020, mit 33:27 (14:10) gegen die dritte Herrenmannschaft der Rhein-Neckar Löwen, tütete die Saisonpunkte vier und fünf ein und setzt sich damit nach nur drei Spieltagen ungeschlagen in der aus drei punktgleichen Mannschaften bestehenden Spitzengruppe der laufenden Spielrunde fest.
Rhein-Neckar Löwen? Wie die Bundesligahandballer? Also Kronau-Östringen? Richtig gelesen, nur eben in der Bezirksliga spielend und damit auch im Breitensport vertreten – Lob an dieser Stelle und cool, dass es so ein Team in einem Leistungssportverein für die Ur-Ortshandballer gibt, denn aus der Breite wächst die Spitze!!! Dank der neuen Zusammensetzung der Handballkreise Bruchsal, Pforzheim und Karlsruhe spielt der heutige Gegner als Aufsteiger der letztjährigen Kreisliga Bruchsal diese Saison gegen die SSC-Handballer. Aber was sagte der Mannschaftsanzug vor dem heutigen Spiel? Trainer Dirk war dazu gezwungen, auf altbewährte Haudegen der zweiten Mannschaft zurückzugreifen: „Winkelschweißer“ Patrick fehlte, ihn ersetzte aus der 1b Dominik. Da „Pistel“ nicht spielte, kam Tobi zu seinem zweiten Einsatz diese Saison bei der ersten auf Linksaußen. Am Kreis half Jörn für Boelf aus. Einen achten Mann hatte man nicht, Zuschauer waren wie in der Sporthalle des OHGs leider nicht erlaubt.
Fast die gesamte erste Hälfte gab es aber dann durch ein achtes etwas Anderes Support, der tiefstehenden Herbstfrühabendsonne: Diese sorgte für deutliche Sichteinschränkungen bei den Keepern der RNL im Tor – ja, das war nicht optimal, aber nicht jede Halle ist die SAP Arena, pardon, Stadthalle Östringen. Offensiv fanden die schnellen Rückraumspieler der SSC-Handballer im Abwehrverbundsystem der großgewachsenen Löwen in der ersten Hälfte zumeist Lösungen. Auch die eigenen Außen wurden oft freigespielt, sodass man nach einer knappen Anfangs- und Herantastphase, die über ein 3:3 (4.) bis zum 6:5 (11.) dauerte, peu a peu davonzog. Eine Zeitstrafe für die Löwen konnten die SSC-Handballer ausnutzen und ein drei-Tore-Polster erspielen, was für den weiteren Verlauf der ersten Halbzeit Sicherheit für die eigenen Aktionen gab. Der Löwenangriff zeigte jedenfalls keine Krallen. Über ein 11:7 (19.) und ein 13:8 (29.) hielt man die Gäste in Schacht und mit einem 14:10 verabschiedeten sich beide Teams zum Pausentee. Gegner bis dato: insgesamt recht ungefährlich – das sollten zwei Punkte werden!
In der zweiten Halbzeit wurde dann der Schalter auf volle Offensive umgelegt. Mutig wurde die in der Seitwärtsbewegung behebige Abwehr der Löwen weiterhin durch die flinken Rückraumspieler des SSC (Nathi, Jonas, Linus, Vince, aber auch Tobi von außen) zerspielt. Auch gelangen einige Tempogegenstoßtreffer nach teils schwachen Abschlüssen der Gegner, die trotzdem 17 Treffer erzielten. Nun denn, wenn man vorne immer mehr Treffer erzielt (19 an der Zahl) als man hinten kassiert, gewinnt man am Ende ein Spiel auch, in diesem Falle 33:27. Viele Tore fallen aber auch, wenn viele Zeitstrafen an beide Teams verteilt werden, in dem Fall ganze sieben auf beiden Seiten alleine in der zweiten Halbzeit. Teils langten die Löwen echt blöd rein oder kamen in ihren Aktionen zu spät. Über die Schiedsrichter verlieren wir kein Wort, außer dass manch Aktion anders hätte geahndet werden können.
Was gibt es sonst noch so zu berichten: Zuvorderst ein Whatsappgruppenkommentar: „es fließt Blut!“ Ja, Blut, Schweiß und Tränen. Manchmal greifen die Wortfloskeln im Sport dann doch. Wir wünschen an dieser Stelle Linus eine gute und schnelle Genesung, auf dass du dein Lachen nicht verlierst (schönes Bild von dir =)) und deine tollen Durchbrüche weiterhin durchziehst, wenn du wieder spielen darfst. Nach einem Schubser im Wurf aufgrund der zuvor genannten Kausalitäten küsste Linus unsanft mit dem Kinn das Hallenparkett – Autsch, zumal er schon in den Minuten davor sich einmal angeschlagen auswechseln lassen musste. Aber ein harter Hund, wie Linus einer war, steckte er diese unsanfte Landung weg, verschwand direkt ins Krankenhaus und der Ball beim anschließenden Strafwurf im Tor. Darüber hinaus vor allem stilistisch auffallend und daher erwähnenswert war Debütant Jörn, der bei seinem Erstauftritt in der ersten Mannschaft mit modischen Tipps aus den 80ern (Willst mit Stil die Halle rocken, steck‘ das Trikot (Antwort: „Trikot war XL!“) in die Hose) glänzte – vielleicht mal etwas mehr Krafttraining? Um aufs Spielergebnis zurück zu kommen, betrug der höchste Abstand im Spiel zu diversen Zeitpunkten in der zweiten Hälfte maximal sieben Tore (25:18, 27:20, 28:21, 29:22 und 31:24), sodass am Ende ein wie schon erwähnter ungefährdeter 33:27 (14:10)-Erfolg und damit die Saisonpunkte vier und fünf eingetütet werden konnten.
Das nächste Spiel bestreitet die erste Herrenmannschaft der SSC-Handballer als aktuell einer von drei Ligaprimi (q. e. d.) mit zwei Siegen und einem Unentschieden bei der auf Rang sieben von zwölf agierenden Spielgemeinschaft der HSG Bruchsal/Untergrombach am Sonntag, 18.10.2020, um 19 Uhr. Was die SSC-1a da da zu später Abendstunde erwartet? Da heißt es wie bei vielen Gegnern in dieser Saison: Surprise, Surprise…!
Es spielten: Addi, Stefan; Dominik B. (1) Daniel (1), Linus (2), Lars (2), Christian (3), Nathi (5), Vince (4), Tobi P. (10/4), Jörn (3/1), Jonas (2)