(UWE) Am Sonntag, 4. Oktober 2020, absolvierte die zweite Herrenmannschaft der SSC-Handballer bei der zweiten Mannschaft der TG Eggenstein ihr zweites Saisonspiel in der laufenden Spielrunde der zweiten Bezirksliga, Staffel 2. Leider trat man den Heimweg mit leeren Händen an und sehr viel mehr tat diese 25:27 (9:14)-Niederlage weh, weil sie eine der Marke „Man-muss-sich-an-die-eigene-Nase-fassen“ war.
Das Spiel lässt sich nach 60 Minuten in drei Phasen aufteilen:
In der ersten Phase sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, da sich in den ersten 19 Spielminuten keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte und beide Teams bis zum 7:6 für Eggenstein (19.) im Gleichschritt zogen. Die Hausherren führten lediglich einmal, beim 6:4, mit zwei Toren (15.). Diese Führung konnte die SSC-1b aber egalisieren, ehe die gastgebende TGE zur erneuten knappen Führung traf.
In der zweiten Phase des Spiels, die sich wiederum in zwei Hälften teilen lässt, wurde das Handballspielen im Angriff komplett eingestellt. Es wurde kopflos agiert, es kam zu keinerlei Spielzügen und es wurde teils Standhandball samt Festlaufen in der gegnerischen Abwehr „gespielt“. Zusätzlich mussten einige Spieler der ungewohnten Harzklebekugel Tribut zollen, was zu technischen Fehlern oder schlechten, unplatzierten Würfen führte und wiederum die TGE zu Kontern einlud. In der ersten Hälfte der zweiten Phase nutzte Eggenstein diese sehr schwache Phase der SSC-1b, um bis zur Pause auf 14:9 davon zu ziehen. „Uwe“ hatte mit der Halbzeitsirene die Chance auf Ergebniskosmetik, vergab diese Chance vom Strich aber kläglich. Insgesamt wurden in der ersten Halbzeit vier Siebenmeter verschossen, was zu einem geringeren Rückstand hätte führen können. Aber wie sagte einst Lothar Matthäus: „wäre, wäre Fahrradkette, so ungefähr.“ Letztlich muss man diese mit neun Toren unterirdische Angriffsgesamtleistung der SSC-1b an den Siebenmetern aber nicht festmachen.
Die zweite Hälfte der zweiten Phase dauerte in der zweiten Halbzeit begann direkt nach Wiederanpfiff und dauerte leider bis zum 23:16 (49.) und damit weitere 19 Spielminuten an. Es roch nach einer saftigen Packung, die man mit zurück nach Karlsruhe zu nehmen schien. Das war Handball zum Kopfschütteln im SSC-Angriff. Bei den Feldspielern waren nur hängende Köpfe beim hin und her laufen zu sehen.
Nun aber legte die SSC-1b den Schalter um: Phase drei begann – und einhergehend eine starke Aufholjagd!
Die 1b verteidigte hinten nun mit purem Willem, voller Energie und Leidenschaft und zwang „Eggstoi“ zu schlechten Würfen, meistens aus dem Rückraum, die Jannick halten konnte. Und auch im Angriff, ja endlich, es wurde Handball gespielt und Chancen herausgespielt, die nun erste Früchte trugen. Ein 4:0-Lauf für die SSC-1b zeigte plötzlich den Spielstand 23:20 an (52.). Was folgte war logischerweise eine Auszeit der TGE, um den Lauf der SSC-1b zu stoppen. Aber die SSC-1b blieb am Drücker und beim Spielstand von 24:22 (54.) betrug der Vorsprung zwei weitere Zeigerumdrehungen später für „Eggstoi“ nur noch zwei magere Törchen bei noch sechs zu spielenden Minuten. Nun hatte man tatsächlich Oberwasser und die Einstellung des Teams stimmte. Leider rettete die favorisierte TGE, die letzte Saison noch gegen die erste Mannschaft der SSC-Handballer und damit eine Liga höher als die SSC-1b spielte, den Vorsprung über die Zeit. Spätestens nach der Zwei-Minuten-Strafe gegen Till, die zugegeben zu hart, aber bei einem Spielstand von 26:23 nach 57:18 gespielten Minuten vom Gegenspieler clever provoziert wurde, als diese sich im Zeitspiel befanden und der Arm des Schiedsrichters, der sicherlich auch schon bessere Tage gesehen hatte, wieder herunter ging, war die Messe im Sportzentrum Eggenstein zu Gunsten der Gastgeber leider gelesen. Tobi P. betrieb in seinem ersten Spiel für die SSC-1b am Ende noch ein bisschen Ergebniskosmetik zum finalen 25:27 aus Gästesicht. Marco auf der SSC-Bank richtete aber positive Worte an die SSC-Mannen. Man könne heute nach der zweiten Halbzeit und vor allem nach den letzten 12 Minuten mit erhobenem Haupt die Heimreise zurück in die Fächerstadt antreten und müsse diese positiven Momente nun mit in die weitere Saison nehmen.
An einer kreativen, geistreichen, pfiffigen und gewitzten Angriffsleistung samt -taktik und situationsbedingtem, lösungsorientierten Offensivspiel wird nun für das nächste Spiel, das erst am 17.10.2020 bei der altbekannten zweiten Mannschaft der Spielgemeinschaft Stutensee-Weingarten stattfindet, in den nächsten vier Trainings gefeilt – davon ist auszugehen. Die SG S/W hat bisher noch kein Spiel gehabt. Nach den beiden Spielen letzte Saison kann es aber sein, dass die Qualität bei den Gegnern etwas geringer ist als bei den bisherigen beiden, die aus höheren Ligen in die neu zusammengewürfelte zweite Staffel der zweiten Bezirksliga Karlsruhe „abgestiegen“ sind. Daher darf man gespannt sein, wie sehr sich die SSC-1b als nun leider Tabellenletzter in den nächsten Trainingswochen ins Zeug legt, um den Bock in der neuen Alb-Enz-Saal-Bezirksliga umzustoßen und um endlich ein Erfolgserlebnis verbuchen zu können.
Es spielten: Dominik H., Jannick; Dominik B., Till (3), Tobi G.(1), Uwe (5/1), Nico, Jonny (2), Tobi P. (8/3), Matthias, Kai (2), Marcel (4)