(UWE) „BGM“-Hürde erfolgreich bewältigt! Und nein, es handelt sich nicht um Betriebliches Gesundheitsmanagement und einen Reha-Kurs. Am Sonntag, 5.2.23, setzte sich die erste Herrenmannschaft der SSC-Handballer in ihrem 13. Saisonspiel mit 29:26 (15:9) gegen den HC Blau-Gelb Mühlacker in einem nie gesundheitsgefährdendem Spiel durch und feierte den nun fünften Sieg in Serie. Damit bleiben die SSC-Handballer „Tigers-Hunter“ Nummer eins in der laufenden Runde der ersten Bezirksliga des AES-Kreises!
Erstmals in dieser Saison trafen die SSC-Herren auf die Gäste des HC Blau-Gelb Mühlacker (BGM). Trotz deren „nur“ zehnten Platzes lohnte sich vor dem Spiel ein Blick auf die Statistik. So holten die Gäste aus dem Enzkreis bisher neun Punkte und stehen mit diesen im hinteren Mittelfeld. Jedoch kassierten sie im Durschnitt bisher nur bockstarke 21,45 Treffer – Problem bei der Sache: dem Gegentrefferdurchschnitt steht der gleiche Schnitt an eigenen (wenigen) Treffern gegenüber. Ein damit einhergehendes vermeintliches Offensivproblem bestätigen die torarmen Partien der Vorwochen, unter anderem das 17:14 gegen die SG Heidelsheim-Helmsheim und zuletzt eine hauchdünne 16:17-Niederlage gegen den Ligaprimus der „G-Town-Tigers“. So wussten die SSC-Handballer also, dass Mühlackers Stärke vermutlich in der Abwehr liegen wird und die Offensivfähigkeiten erst einmal abzuwarten bleiben.
Malte eröffnete mit dem 1:0 das 13. Saisonspiel, dessen Auftakt sich in der Folge etwas zerfahren gestaltete und Mühlacker beim 2:3 (5.) minimal vorlegen konnte. Ein nun folgender 5:0-Lauf war auf einen sehr gut aufgelegten Jannick im Tor sowie Ballgewinne in der Abwehr zurückzuführen, sodass es niemanden verwunderte, dass bei Mühlacker die Grüne Karte sechs Zeigerumdrehungen später den Weg von der Bank auf den Zeitnehmertisch fand (7:3, 11.). Es folgte eine beidseitig offensiv wenig ansehnliche Phase, in welcher die SSC-Herren jedoch die Kontrolle über die Partie wahren und die Gäste stets mit zwei Treffern auf Abstand halten konnten. Erwähnenswert und für großen Applaus bei den zuschauenden Handballfans vor Ort sorgte dann der Treffer zum 9:6 durch Malte nach Vorlage durch „Jelle“ von Rechtsaußen, welche jener durch ein Kempa-Zuspiel von diesem sehenswert auf der mittig-halblinken Position vollendete. Was Christoph Steinert und Lukas Mertens zuletzt bei der Handball-WM zeigten, das können die geilen Jungs aus der Fächerstadt eben auch, chapeau! „Jener“ ist übrigens Malte und „dieser“ ist „Jelle“. Diese verfluchte deutsche Grammatik! In den letzten knapp zehn Minuten nagelte Jannick dann zum einen die Kiste zu. Zum anderen zeigte sich aber auch Mühlackers am Anfang beschriebene Offensivschwäche in Form ungefährlicher Abschlüsse, woraus die SSC-Herren Kapital schlagen konnten, sich im Angriff ideenreich durchkombinierten und durch einen weiteren fünf-Tore-Lauf nach dem 10:8 (21.) bis zur Pause auf 15:9 davonziehen konnten.
Der erste Treffer im zweiten Durchgang gehörte den Gästen aus dem Enzkreis und, wie schon in Durchgang eins, mit seinem nun sechsten Treffer erzielte der heute glänzend aufgelegte Malte das erste SSC-Tor nach schon fast fünf gespielten Minuten in Durchgang zwei. Nachdem Daniel zum 18:12 traf, kochte mal eben die Hütte durch einzelne vom Duft und Geschmack isotonischer Kaltgetränke besudelter Zuschauer*innen in der heute erneut stimmungsgeladenen „Sporthölle“ des OHG. Falls Sie diese Information übrigens als unwichtig ansehen, sie steht so ähnlich in den Aufzeichnungen, welche Spiel ums Spiel mühevoll erstellt werden, um eben diese halbwegs ansehnlich sowie zum Schmunzeln-anregen-sollenden Handballerlebnisberichte lyrisch auszugestalten.
So arg viel mehr steht dann auch nicht in den Erinnerungsnotizen, außer dass die sechs-Tore-Führung bis zum 25:19 (48.) gehalten und in der Folge gar auf den höchsten Abstand von acht Treffern ausgebaut wurde, was zeitgleich eine Vorentscheidung war (28:20, 53.) und woran auch die kurz zuvor genommene BGM-Auszeit erneut nicht viel änderte. Hintenraus in den letzten sieben Minuten glänzte die SSC-Angriffsreihe dann mit Fehlern. Die fünf Tore der Gäste reichten lediglich aus, um Ergebniskosmetik zu betreiben. Warum das Spiel dennoch 29:26 statt 29:25 endete und laut Spielberichtsbogen der HC Blau-Gelb Mühlacker zwei Treffer in vier Sekunden ohne einen Ballgewinn erzielte, dieses Geheimnis können nur die heute fehlerfreien und sehr sympathischen Schiedsrichter sowie das am Zeitnehmertisch sitzende Schiedsgericht erklären, weswegen dieser Bericht mit der Hervorhebung von Maltes glänzender Angriffs- und Jannicks fabelhafter Torhüterleistung beendet wird und es auch schön war, „Super-Simon“ nach Verletzungs- und Umzugspause mal wieder zwischen den SSC-Pfosten zu sehen. Der fünfte Sieg in Serie wurde bei einem gemütlichen Stelldichein nach der Wettkampfleistung im Denkfabrik-Vereinsrestaurant auf dem SSC-Gelände abgerundet.
Weiter geht es für die erste Herrenmannschaft der SSC-Handballer am kommenden Sonntag, 12.2.23, um 17 Uhr für das Topspiel beim momentanen Überraschungsteam der Liga, dem TV Malsch. Diese stehen aktuell auf dem vierten Tabellenplatz und hatten die ganze Zeit schon Kontakt zur Spitze. Oberstes Ziel für diese Partie sollte die Wiedergutmachung für die bittere, aber damals verdiente 28:29-Hinspielpleite sein, damit man oben dranbleibt. Die Hauptursache in der damaligen Niederlage war eine reudige Angriffsleistung im ersten Durchgang. Über Unterstützung freuen sich die SSC-Handballer, denn die zweite Mannschaft spielt fast zeitgleich (16:30 Uhr) in Linkenheim-Hochstetten.
Es spielten: J. Kuhn, S. Kleih; M. Bartosch (2), M. Binder (2), D. Dreixler (3), F. Eglof (2), M. Holst (8), T. Leibold (4), C. Lorenz (2), J. Merkelbach (4), N. Mirbach, V. Ott (1), D. Weiss (1), J. Zinkand (2/1).