Herren 1: Arbeitssieg bei Chancenwucher

(UWE) Nach zuletzt zwei sieglosen Spielen in Serie gewinnen die SSC-Handballer ihr nunmehr 21. Saisonspiel am Sonntag, 21. April, mit 32:31 (16:15) gegen den HC Blau-Gelb Mühlacker. Zufrieden mit der, vor allem Offensivleistung, waren weder Trainer, Spieler noch Zuschauer. Die Luft, nach einer langen Saison, war spürbar raus. Die Tatsache, dass der bärenstarke dritte Platz nicht genommen, der zweite aber auch nicht mehr erreicht werden kann, spielt unterbewusst, aber sichtbar eine Rolle.

Sonntag, 16 Uhr, kein Spiel davor, keins danach und eine sich nur langsam mit am Ende handgezählten 33 Zuschauern füllende Halle. Vorab: alles Gute nachträglich „Flodo“ (20.4.), der übrigens für „Joni“ in den Kader als Backup rückte, weil dieser in der Landeshauptstadt auf einem bekannten Volksfest verweilte. Wenig festlich verlief der folgende Leistungsvergleich der Lieblingsleibesübungen. Bereits früh in der Partie gegen die Senderstädter zeichnete sich ein Chancenwucher mit geringer Erfolgsquote, aufgrund einer eklatanten Abschlussschwäche, ab. Viele Chancen, wenig Tore, aber immerhin eine Führung. Unschön war Timos verworfener Konter. Nur einige Sekunden später netzte dieser schöner per Einläufer zum 3:1 (5.). Noch schöner machte es dann Duncan, tagesbester Spieler seiner Farben, als Linkshänder von Linksaußen per Schlagwurf per Tempogegenstoß zum 7:5 (13.). Als Schreiberling hätte spätestens jetzt eine „Chancen-vs.-Tore“-Statistik erhoben werden müssen. Dann zappelte Timos Nachwurf zum 8:5 (14.) im blau-gelben Netz. Direkt zuvor rentierte sich die Erfindung des „Jockstraps“ von 1897 bzw. 1874, bei gleichsamer Grüßung des Edelsteins von Schuh des Manitu! Hiernach krümmte sich der Gäste-Keeper B. Kraus am Boden, Timo verwertete ins leere Tor. Die Kommentation des Treffers inklusive eine Zeitstrafe fordernd folgten stante pede. Verbal ohne Erfolg und sich soeben noch am Boden krümmend, war es im weiteren Verlauf der Partie immer wieder jener, der die SSC-Handballer zur Verzweiflung brachte. Verzweiflung führt dann zu Frust, der Underdog dreht die Partie, wie beim 10:11 (19.). Der Rückstand wurde, wie beim 12:14 (27.), leicht erhöht. In dieser Phase gelang es den SSC-Handballern nicht einmal im sechs-gegen-vier, das Tor zu treffen. Und dann verlor der Underdog die Führung beim 15:14 (29.) wieder. In die Halbzeit ging es mit einem hauchzarten 16:15 für die Hausherren, auch aufgrund des aushelfenden „Flodos“ im Tor, der zuvor noch einige wenige gute Paraden in seinen kurzen Minuten auf der Platte zeigte.

Sichtlich angefressen spurtete Coach Wendling in die Halbzeitpause. Ein schön-quellender Brunnen mit dem Lieblingsgetränk aus der schwarzen Dose wäre jetzt wohl genau das Richtige zur Beruhigung sichtlich-sprudelnder Nerven gewesen.

Und jetzt, verehrte Leserschaft, haben Sie Glück, dass ich eine Statistik (#1) geführt habe:

Im zweiten Durchgang landeten nur 16 von 34 Würfen im Tor von, und das muss man so sagen, „Titan Kraus“, der weiterhin sehr viele SSC-Würfe entschärfen konnte. In Summe also eine Angriffsleistung unter katastrophalen 50%!!! Blickt man nun als Freund von Statistiken (#2) auf die Tabelle, so ist aber auch klar: Der HC Blau-Gelb Mühlacker tut sich schwer im Tore-Werfen, da kann der Torwart halten, so viel er will. Dies zeigte sich in der 42. Spielminute beim Spielstand von 24:21. Mit dem möglichen 30:25, zehn Minuten vor Spielende, hätte Duncan die seinigen Richtung Siegerstraße führen können. Geschah aber nicht und Mühlacker traf danach zum 29:26 (50.). Eng und spannend sollte es also bis zum Schluss bleiben. Dass Simon mit dem Roten Karton nach drei Zeitstrafen, die dritte wegen „Mauleseltums“, des Feldes verwiesen wurde (54.), passte zum gesamten Spiel. „Crazy C’s“ Zeitstrafe danach wussten die Gäste nicht zu nutzen (siehe Statistik #2). Brachial traf Fabi zum 31:29 (59.). Nathi holte willensstark einen wichtigen Siebenmeter-Strafwurf heraus, den der heutige, mit 14 Treffern, „Man of the Match“ Duncan nervenstark zum 32:30 verwertete. Endstand eines Spiels der Kategorie „Arbeitssieg“ war schließlich 32:31 für die „Dirkstreetboys“.

Eine finale Schlacht ist noch zu schlagen. Diese wird am Samstag, 4.5.24, um 16:30 Uhr in der heimischen OHG-Sporthalle ausgetragen. Der Gegner zum Saisonausklang lautet TV Malsch, aktuell auf dem neunten Platz. Vielleicht ist das Teambuilding-Event am spielfreien Wochenende, getarnt als Geburtstagsfeier von SSC-1b Torhüter „Flodo“, eine gute Gelegenheit, sich diese bärenstarke und seit drei Jahren beste Spielrunde ins Gedächtnis zu rufen und unter anderem die beiden Getränkekisten vom Spiel durch Duncan (30. Tor) und Rot-Rüpel-Simon gemeinsam als Zielwasser zu verzehren, um eine Woche danach noch einmal den Lieblingsleibesübungen in Wettkampfform nachzugehen, ehe die wohlverdiente Sommerpause kommt.

Es spielten: J. Kuhn, F. Schäffler; M. Bartosch, D.Dreixler (1), E. Eglof (5), A. Erb, M. Holst (1), T. Leibold (6/1), C. Lorenz, J. Knöfel, N. Mirbach, V. Ott (3), S. Tomsu (2), D. Weiss (14/4).