(UWE) Am Sonntag, 5.11.23, konnten die SSC-Handballer ihr sechstes Saisonspiel bei der TG Neureut mit 30:34 (9:22) für sich entscheiden. Der Spielverlauf war dahingehend kurios, dass die „Dirkstreetboys“ in der 44. Spielminute beim 17:32 noch mit 15 Treffern führten, das Handballspielen dann aber in Gänze einstellten, hintenraus beide Teams nur noch vier Treffer trennten und die Partie zum Glück nicht noch zehn Minuten länger ging. Durch den Sieg jedoch tauschen SSC-Handballer mit der TGN die Tabellenplätze und sind nun dritter.
Trotz des Neureuter „Einlauf-Trallalas“ folgte auf dem Feld zu Spielbeginn das Gegenteil von lauter Handballmusik und einer sportlichen Show seitens der Heimmannschaft. Jannick mit einer Doppelparade und zwei schnelle Treffer im Angriff bedeuteten eine 0:2-Führung. Der SSC-Angriff lief super, 3:7 lautete nach acht Minuten der Spielstand. Die Gastgeber scheiterten in den weiteren Minuten vielmals an „Hexer“ Jannick. Auch die SSC-Defensive stellte mit ihrer Abwehrformation die Gastgeber vor extrem große Probleme. Beim 3:10 (15.) traf sich die TGN zum Bilanzkreis rabenschwarzer Anfangsminuten. Der Neureuter Rückraum erwischte bisher und weiterhin einen gebrauchten Tag, versagte im Kollektiv, suchte die Chancen zumeist nur über die außen, die ebenfalls sang- und klanglos scheiterten und nach etlichen Ballgewinnen und dadurch leichten Kontertoren führten die SSC-Handballer nach 20 Minuten bereits mit zehn Treffern (5:15). Dem Neureuter Angriff fiel weiter nichts gegen die SSC-Abwehr ein. Das Wort „Einbahnstraßenhandball“ macht auf der Tribüne schnell die Runde. Da die Abwehr Stich um Stich setzte und im Zusammenspiel mit ihrem zuverlässigen Rückhalt Jannick, der einen Sahnetag erwischte, für den fantastischen 9:22-Halbzeitstand sorgte, war sowohl auf dem Feld als auch der Tribüne große Zufriedenheit zu vermerken.
Mit etwas weniger Defensiv-Gegenwehr startete der zweite Durchgang. Einbahnstraßenhandball mit einhergehender Ergebnisverwaltung gab es aber nach wie vor zu sehen. Gesprungen wird deshalb schon in die 44. Spielminute, als Vinces Treffer zum 17:32 die höchste Differenz beider Teams mit 15 Treffern bedeutete. Man sollte meinen, es gibt nun den „SSC-Express 3.0.“, wie im Vorjahr gegen Neureut, zu sehen. Das Spiel erweckte den Eindruck, es sei durch. Und nun folgte etwas, das zum einen als bärenstarke Aufholjagd betitelt werden darf, aber man sich als erfahrener Handballfan schon fragt, wie so etwas passieren (unabhängig davon, dass dies auch die pure Geilheit des Handballsports an sich zeigt). Plötzlich sahen die SSC-Angreifer bei den Angriffs-Ballverwertungen schlecht aus und das eigene Angriffsspiel nach zuvoriger Fehlerquote gegen null wurde massiv fehleranfällig. Das Kollektiv-Versagen des Heim-Rückraums aus dem ersten Durchgang wechselte auf der anderen Seite plötzlich in den Granatenmodus und es hagelte, teils wirklich sehenswert, Einschlag um Einschlag.
Zunächst verkürzte Neureut den Abstand beim 22:32 auf noch immer sichere zehn Treffer (49.), weitere sieben Zeigerumdrehungen später bei noch etwas mehr als vier Minuten Spielzeit betrug der Vorsprung beim 29:34 allerdings nur noch mickrige fünf Treffer. Nur zwei Treffer in 16 Minuten und 39 Sekunden – einmal tief Durchpusten war an dieser Stelle angesagt. Trotz des 30:34 Erfolges am Ende bestaunten die zahlreichen Zuschauer:innen eine denkwürdige zweite Halbzeit. Keiner will wissen, wie das Spiel geendet wäre, wenn es noch weitere zehn Minuten gegangen wäre oder solch eine erste Halbzeit gespielt worden wäre. In den „Dauergrinsmodus“ wechselten die SSC-Handballer trotzdem bei den Feierlichkeiten mit den eigenen Fans nach dem Spiel.
Die SSC-Handballer haben nun ein freies Wochenende und damit vier Trainingseinheiten, um sich auf die Partie beim Vorjahres- und aktuellen Zweiten des TV Gondelsheim vorzubereiten. Da das Spiel in Gondelsheim stattfindet und man letztes Jahr beide Spiele verlor, kann die Mannschaft übrigens ohne Druck und dadurch befreit aufspielen. Support vor Ort gibts leider keinen, denn die SSC-1b spielt parallel in Knielingen.
Es spielten: J. Kuhn, J. Siegel; T. Glemet (n. e.), M. Holst (9), J. Knöfel, L. Kunert, T. Leibold (3), C. Lorenz (1), V. Ott (7), S. Tomsu (5), D. Weiss (4), J. Zinkand (5).