(UWE) „2 x 3 macht 4, Widdewiddewitt, und Drei macht Neune!“, aber auch zweimal 19:12 macht 38:24, was das Endergebnis am Sonntag, 22.1.23, in einem hitzig aufgeladenen Spitzenspiel in der ersten Bezirksliga zwischen den SSC-Handballern und dem Landesligaabsteiger der TG Neureut war. Die „Dirkstreetboys“ bleiben damit in der Top3 und Neureut bleibt erstmal nur der sehnliche Blick auf diese!
Wie das oft so ist, tasten sich Teams erst einmal einander ab. Im Falle des Spitzenspiels zwischen dem vor dem Spiel Tabellendritten (NRT) beim Tabellenvierten (SSC) hieß dass, 3:3 nach 4:26 gespielten Minuten. Die Fehlerzahl der Gäste war in den Folgeminuten höher als die der SSC-Handballer, sodass diese auf 6:3 (8.) davonziehen konnten und langsam in den Express-Modus wechselten. Der drei-Tore-Vorsprung pendelte sich bis Mitte der ersten Hälfte ein (9:6, 15.). Nach zwei weiteren Treffern und dann schon mehr als fünf Minuten ohne eigenen Treffer bat erstmals der Gästetrainer seine Mannen zum Kreis der Neueinschwörung. Effekt? Nicht zu sehen. Spielverlaufsänderung. Ebenfalls Fehlanzeige. Ein stark aufspielender Jannick im Tor nagelte hinten die Kiste zu und vorne überrollte nun der SSC-Express die Neureuter passend zum Wetter der sonntagmorgendlichen Stunden wie eine Schneelawine, sodass die „Dirkstreetboys“ bis auf 18:9 davonziehen konnten (25.), was zeitgleich der höchste Vorsprung mit neun Treffern in Durchgang eins war. Die Neureuter Gäste schienen nach dem Sieg letzte Woche gegen Gondelsheim zurück in den Winterschlaf verfallen zu sein und zum Pausentee flackerte ein deutliches 19:12 für den Sport- und Schwimmclub auf der Anzeigetafel der Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums.
Der Pausentee musste vor allem zwei Sachen beinhalten: Beruhigungsmittel und Cool-Down-Pulver, denn gerade gegen Ende der ersten Halbzeit nahm die Partie emotional an Fahrt auf, vor allem nachdem Jeldrik für zwei Minuten aufgrund eines angeblichen Kopftreffers nach klarem Foul zu Unrecht durch die zwei Spielleiter des Feldes verwiesen wurde, die über die gesamten 60 Minuten einen sehr wackeligen Auftritt auf dem Parkett lieferten und die ebenfalls emotional erregten Fanlager auf beiden Seiten die Sache vom Rand aus auch nicht besser machten. Spitzenspiel eben: volle Hütte, da muss der Kessel auch mal dampfen. So macht Topspiel Spaß!
Und dann war sie erneut zu sehen, die „ölig-glitschig-und-damit-eklig-zu-verteidigende“ Einstellung des SSC-Angriffs, der nach der Pause den Fuß voll aufs Gas trat, bestens aus dieser kam und Mal ums Mal die Neureuter Abwehr zerlegte wie ein Asiatischer Schwertkämpfer die Sushi-Rolle. Die SSC-Herren hatten deutlich Oberwasser und konnten auf 22:14 davonziehen (36.). Neben dem Rückfall in den Winterschlaf schienen die Neureuter auch in eine Art Winterstarre verfallen zu sein. Offensivpuste beim Landesligaabsteiger war im Vergleich zum Sport- und Schwimmclub nicht zu sehen, was sich folglich in einem 27:17 und damit erstmals in einem zehn-Tore-Vorsprung äußerte (43.), der bis zur 47. Minute Bestand hatte (30:20). Das Spiel war längst durch, der SSC-Angriff lief weiter wie geschmiert und Tor um Tor wurde der Vorsprung ausgebaut. 15 Treffer trennten beide Teams in einem sehr einseitigen zweiten Durchgang nach 58:44 gespielten Minuten beim Stand von 37:22. Der Abpfiff der heute sehr unsicher wirkenden Schiedsrichter, die vermutlich noch nicht so lange an der Pfeife sind, erfolgte beim Endstand von 38:24. Beide Spielhälften wurden also mit 19:12 gewonnen. Am Ende doch mehr „ganz simple Mathematik“ als im Takka-Tukka-Land. Das sieht man auch selten.
Bei aller Kritik an den Schiedsrichtern will ich aber mit diesen wenigen Worten auch zum Nachdenken anregen: Im Verlauf der Woche wurde den SSC-Herren ein Pluspunkt abgezogen wegen Nicht-Erfüllung des Schiedsrichter-Solls. Dieser Punkt fehlt nun in der Spitzengruppe, mit dem man nach der heutigen Partie nach Pluspunkten am TV Gondelsheim vorbei gezogen wäre. Was jeder einzelne aus diesem kurzen Absatz für sich herauszieht ist jedem seine Sache. Es soll aber hier kurz erwähnt werden, sodass ich den gestrigen Referees noch eines sage: Danke für euer Engagement, danke generell ans Ehrenamt, wenn auch das heute eine Bewährungsprobe in der „Sporthölle“ des Otto-Hahn-Gymnasiums war. Wie das wohl in der Wildparkhölle Jane-Sandanski gewesen wäre…
Zunächst bedanken sich die SSC-Handballer heute bei den vielen Zuschauer*innen und der extrem guten Stimmung in der Halle. Es folgt nun ein spielfreies Wochenende, ehe es am Sonntag, 5.2.23, um 18 Uhr erstmals in dieser Spielrunde in der ersten Bezirksliga des AES-Kreises gegen die Mannschaft von BG Mühlacker geht. Letzte Saison verlief das Spiel gegen diese sehr eng, sodass man sich auch von der momentanen Tabellenposition (10.) der Gäste nicht täuschen lassen darf und auch dieses Spiel mit 120 Prozent angehen muss.
Es spielten: J. Kuhn, J. Siegel; M. Bartosch (2), D. Dreixler (4), F. Eglof (3), B. Geiss (3), M. Holst (7), L. Kunert (3), T. Leibold (6), C. Lorenz (2), J. Merkelbach (4), N. Mirbach, V. Ott (2), J. Zinkand (2/1).