Herren 1: Autsch-am-Anfang folgt abartige Aufholjagd!

(UWE) Trotz einer sensationell-kämpferischen Aufholjagd und Hexenkesselatmosphäre, die man sonst nur aus dem „Sportski centar Jane Sandanski“ des RK Vardar Skopje in der EHF Championsleague kennt, verlor die erste Herrenmannschaft der SSC-Handballer ihr drittes Saisonspiel völlig unnötig und sicherlich bezüglich Minuspunkten uneingeplant am Ende hauchdünn mit 28:29 (7:16) gegen den TV Malsch.

Das Spiel vor wohl bisheriger Rekordkulisse in der OHG-Sporthölle, was sehr schön war und hoffentlich ab sofort öfter so ist, startete mit einem neuen Fanclub bei den SSC-Handballer*innen. So gibt es nun die „Leiboltras“, die damit nach dem „Nathi-ist-frei!“-Fanclub sowie der „1-Mann-Armee“ den dritten inoffiziellen Fanclub in der SSC-Handballsparte gegründet haben. Wiedersehen ist gern gesehen! Und angefeuert von seiner harten Gang erzielte Timo gleich einmal die ersten beiden Treffer der SSC-Herren in sehr rasanten ersten 99 Spielsekunden, nicht Luftballons (2:2 nach 1:39 gespielten min). Und nun kam direkt zu Spielbeginn eine Phase, die als kopf-, plan- und führungslos sowie hektisch bezeichnet werden kann und tragischerweise in einem 0:6-Lauf für die Gäste aus Malsch endete, woraufhin Dirk zwischen desillusioniert und fuchsteufelswild die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch schmetterte (8.). Neueinstellen und sammeln? Fehlanzeige inklusive erneuter „leider“-Ergänzung! Daher kann auch schon ein Sprung in die 25. Spielminute gemacht werden, denn auch nach dem 2:8 agierte die SSC-Angriffsreihe weiterhin führungs-, orientierungs- und ziellos und lag zu diesem Zeitpunkt mit 5:15 zurück, wobei man auch Malsch attestieren muss, einen klaren Matchplan gehabt zu haben, wo man diese deutlich schwächer in Erinnerung hatte, die Tabelle aber nicht lügt, denn Malsch war nach dem Spiel Tabellenführer und bleibt dies auch nach Pluspunkten. Zur Pause trennten beide Teams beim 7:16 neun Treffer und es war klar: Das Kreativzentrum „Malte & Vincentkonda“ fehlt extrem und so richtig Verantwortung übernahm keiner der bisherigen Spielmacherpositionsbesetzer.

Und dann passierte etwas, das im Sport als „Wunder“ bezeichnet wird oder vor einigen Monaten auf den SSC-Onlinegefilden als „Heldenepos“ beschrieben wurde (& immer nachgelesen werden darf). Krimi trifft es auch recht passend. Zwei anwesende der am Anfang dieses Berichts kurz erwähnten Fanclubs gaben alles, als die Aufholjagd begann und trommelten sich die Ohren taub. Die „Dirkstreetboys“ schienen auf einmal perfekt eingestellt, die richtigen Töne gefallen zu sein, zeigten, dass sie nichts mehr zu verlieren hatten und holten Tor um Tor auf. Beim 16:20 durch Timo in der 42. Spielminute merkte man den Gästen des TV Malsch an, dass sie „fickrig“ wurden und auch von der Atmosphäre erdrückt schienen. Den Zuschauern war klar, kommen die „Dirkstreetboys“ auf drei Treffer heran, ist noch etwas möglich. Und zehn Minuten später explodierte dann die Stimmung auf den Rängen und bei der Mannschaft, als Lars sich am Kreis auf halblinker Position durchtankte und den 25:25-Ausgleich herstellte. Jetzt war die Partie eine auf der hauchdünnen Rasierklinge. Malsch legte mehrfach vor, aber auch das 26:28 fünf Zeigerumdrehungen vor dem Ende reichte nicht, denn die SSC-Handballer schafften nochmals den Ausgleich und das in doppelter Unterzahl in der letzten Spielminute und mit eingewechseltem „siebten Feldspieler“ (Torwartwechsel für Feldspieler). Acht Sekunden vor Ende schaffte Malsch dann den 28:29-Siegtreffer. Drei Sekunden blieben für einen Freiwurf auf halbrechter Position durch „Pistel“. Anpfiff. Jonas stand mittig, Jelle auf Rechtsaußen. Und dann, oh nein, geprellt – Fehler – Maximal-Ärgerlich, bitter, Schlusspfiff und eine extrem bittere Niederlage mit einem Tor, nachdem man einen Wahnsinnsaufholjagd nach einem zehn-Tore-Rückstand in der ersten Hälfte hinter sich hatte, der man maximalen Respekt zollen muss. Das wäre auch zu schön gewesen, sodass die isotonischen Kaltgetränke nicht so richtig schmeckten und auch Trainer Dirk den ganzen Abend sichtlich nachdenklich mit denen verbrachte, die sich noch zum „Um-die Häuser-ziehen-und-gemeinsam-den-Handballtag-ausklingen-lassen“ trafen.

„Mund abbutze“ ist jetzt nach der ärgerlichen und nicht eingeplanten Niederlage angesagt. Weiter geht es für die erste Herrenmannschaft der SSC-Handballer am Samstag, 22.10.22, um 18 Uhr in der Reinhold-Crocoll-Halle beim Landesligaabsteiger des TV Knielingen. Diese spielen kein Handball zum Fürchten, werden aber mit allem was sie haben probieren, endlich mal ein Erfolgserlebnis verbuchen zu können, denn sie stehen als einziges Team noch ohne Punkt in der laufenden Runde der ersten Bezirksliga des Alb-Enz-Saal Kreises da. Es spielten: S. Kleih, J. Kuhn; D.Dreixler (2), F. Eglof (2), L. Kunert (3), J. Lehmann (1), T. Leibold (8/5), J. Merkelbach (5), N. Mirbach (1), F. Pistorius, D. Weiss (3), J. Zinkand (3).