Herren 1: Offensiver Kollektiv-Blackout im Topspiel

(UWE) Im vorletzten Saisonspiel der Spielrunde 2022/2023 ging die Reise für die SSC-Handballer am Sonntag, 16.4.23, zum Spitzenreiter der laufenden Runde, den „G-Town-Tigers“ des TV Gondelsheim. Das Drehbuch ähnelte dem Hinspiel Ende November 2022 (19:25-Niederlage) und ging aufgrund eines offensiven Totalausfalls mit 23:16 (12:9) verloren. Jannick im Tor war am Sonntag das einzige helle Licht und hat es daher verdient, bereits im Opener Erwähnung zu finden!

Topspielzeit am Sonntagnachmittag: Erster gegen dritter, beste Abwehr gegen den besten Angriff der ersten Bezirksliga hieß in der Gondelsheimer Saalbachhalle, die, wie so viele Hallen im ehemaligen Bruchsaler Handballkreis, über keine Tribüne, sondern lediglich über Stühle und Bänke zum Zuschauen verfügt – immerhin mit viel Beinfreiheit und Platz zum Trommeln! Die gastgebenden „G-Town-Tigers“ kassierten im Schnitt bisher nur 21,26 Gegentreffer pro Spiel. Die Fächerstädter Handballer sind mit einem Durchschnitt von 31,75 erzielten Treffern das bisherige Maß aller Dinge. Sollte man also meinen, es folge eine ausgeglichene Partie.

Tat es nicht wirklich, denn früh im Spiel schlich sich der Fehlerteufel im Angriff ein, wovon die Gastgeber profitieren und auf 3:1 davonziehen konnten (7.). Mit Einsetzen der rhythmischen Untermalung von Kreisliga-Legenden-Trommler „UWE“, der seine Aufmerksamkeit in den ersten zehn Minuten noch den neuen DHB-Pokalsiegern der Rhein-Neckar-Löwen in Köln per ARD-Livestream widmete und dennoch zum Glück immer gute Notizen für tolle Inhalte hier hat, wurde die Leistung der SSC-Handballer kurzzeitig besser und zwei Zeigerumdrehungen später konnte der 3:3-Ausgleich bejubelt werden. Mit Jubeln war es das dann auch erst einmal. Es folgten etliche Fehlwürfe und Fehlpässe, vorrangig der ungewohnten Eigenschaften des Sportgeräts geschuldet. Der TVG nutzte diese Probleme aus, zog auf 8:4 davon (14.) und die Auszeit von Dirk war die logische Schlussfolge. Dem dürftigen Auftritt im Angriff bis Mitte des ersten Durchgangs folgt nun der Ausdruck „gebrauchter Tag!“ Die „G-Town-Tigers“ zogen im weiteren Verlauf erstmals mit fünf Treffern auf 10:5 (23.) davon und hielten diesen Abstand bis zum 12:7 (28.). Die SSC-Handballer betrieben bis zur Halbzeit minimale Ergebniskosmetik und konnten auf 12:9 verkürzen, was aber auch mit der Einwechslung von „Jona“ im Tor zu tun hatte, der wie so oft in dieser Saison, wenn er spielt, seine Kiste vernagelte. Mit nur 21 Treffern ging es in die Kabinen der Saalbachhalle, der bisherige Auftritt beider Teams passte zum schlechten Wetter außerhalb der Spielstätte und war eher Magerkost.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit zogen die Teams im Gleichschritt und knüpften mit ihren Angriffsbemühungen dennoch an die Leistungen der ersten 30 Minuten an, denn auch die „G-Town-Tiger“-Angriffskrallen waren nicht besonders geschärft. Nach dem 14:12 (37.) und dem Verkürzen auf nur noch zwei Treffer muss an dieser Stelle kurz die heutige Einstellung der Schiedsrichter erwähnt werden. Diese sprachen und diskutierten während des Spiels oft mit Zuschauer*innen und konzentrierten sich nicht auf die laufende Partie. Dies finde ich als Schreiberling sehr respektlos gegenüber den spielenden Teams. Miese und nicht vorhandene Tribüne hin oder her, so etwas gehört sich nicht und bezüglich fehlenden Schiris und Werbung hierfür beißt sich die Katze mal wieder in den eigenen Schwanz. Zurück im Spiel folgte jetzt eine erneute Offensiv-Flaute. Durch einen 4:0-Lauf für die Gondelsheimer sahen sich die SSC-Herren nun mit 18:12 und damit sechs Toren in Rückstand (41.). In den letzten 20 Minuten der Partie pendelte sich der Rückstand zwischen fünf und sechs Treffern ein. Der letzte defensive Schachzug von Dirk erwies sich dieses Mal nicht als „Gamechanger“, sodass das Spiel am Ende verdient mit 23:16 verloren wurde und Gondelsheim zwei wichtige Punkte im Aufstiegsrennen einfahren konnte, die SSC-Handballer aber nach wie vor auf dem dritten Platz verweilen.

Wie zu Beginn erwähnt bekommt an dieser Stelle Jannick im Tor Raum, der heute einen Sahnetag erwischte, mindestens 50 Prozent der Würfe parierte und eine bärenstarke Leistung im Tor ablieferte, nur seine Vorderleute aufgrund einer zu hohen Fehler- und Fehlpasszahl es Angriff für Angriff verbockten und die Paraden dadurch oftmals keinen Mehrwert hatten. Auch zu erwähnen ist die tolle Stimmung in einer kleinen Halle mit zwei bestens aufgelegten, melodisch-rhythmisch-starken Trommel-Fanlagern, die die Kommunikation in der Halle für die Spieler beider Teams sicherlich erschwerten, aber für eine schöne Atmosphäre sorgten. Danke auch den SSC-Damen fürs Dableiben, Zuschauen und anfeuern.

Für das letzte Saisonspiel müssen die SSC-Handballer am Samstag, 29.4.23 um 16 Uhr in der Rintheimer Sporthalle auswärts bei der Verbandsligavertretung des TSV ran. Diese harzen seit dieser Saison übrigens auch. Harz bedeutet zumeist ein deutlich schlechteres Auftreten der SSC-Handballer, die lediglich zwei Harz-Auswärtsspiele gewinnen konnten. Die Mannschaft hofft ihrerseits auf einen Sieg und damit einen positiven Saisonabschluss. Vielleicht sollte sich Trainer Dirk bei seinem Kollegen „Sir-Till-G“ aus der SSC-1b einige Trainingstipps für Harz holen, der durch diese Ballbeschaffungs-Übungsmethoden diese Saison für sehr viele Erfolge bei der zweiten auswärts mit Harz erreichen konnte.

Es spielten: J. Kuhn, J. Siegel; M. Bartosch, D. Dreixler (2/2), F. Eglof, J. Knöfel (1), L. Kunert (1), C. Lorenz, J. Merkelbach (4), N. Mirbach (1), V. Ott (1), D. Weiss (5), J. Zinkand.