(UWE) „Am Montag war, ihr wisst es schon, ein Handballfest am Stadion!“ – diese umgetexteten Zeilen des Mottos der KSC-Fanszene vom Wochenende beschreiben in etwa den 28:26 (12:11)-Arbeitssieg der SSC-Handballer am Montag, 4.4.22, der gegen die zweite Mannschaft der Turnerschaft Durlach in der „Wildparkhölle“ neben dem KSC-Stadion im Nachbarschaftsduell (schon wieder unvergesslich) eingefahren wurde.
Allerdings begann die Partie wenig festlich. Offensiv brannten beide Teams kein Feuerwerk ab. Im Gegenteil: es gab haufenweise Fehler und Fehlwürfe zu bestaunen, weswegen die torarme Anfangsviertelstunde mit einem Spielstand von 4:4 als vollends zerfahren und wenig ansehnlich beschrieben werden kann. Einige Zeigerumdrehungen später kamen die ersten beiden Highlights in der Partie, als sowohl Dirk als auch „Adi“, der normalerweise das Tor hütet, als Feldspieler aufgrund immer dünner werdender Personaldecke bei der ersten Mannschaft das Spielfeld betraten. Zuvor spielte auch schon Dominik aus der zweiten Mannschaft. Euphorisch vom/von der achten Mann/Frau, der/die noch eine wichtige Rolle im weiteren Verlauf der Partie spielen wird, wurden diese Einwechslungen bejubelt. Bis zur Pause wechselten die Führungen und mit einem Spielstand von 12:11 verabschiedeten sich beide Teams zum Pausentee in einer Partie, die erst in den zweiten 15 Minuten an Fahrt aufgenommen hatte.
Aus der Pause kamen beide Teams schwungvoller als im ersten Durchgang. Die SSC-Herren schafften es aber nicht, Durlach abzuschütteln und irgendwie souveräne Kontrolle über die Partie zu gewinnen. So blieben die SSC-Herren zwar stets in Führung, jedoch schaffte es Durlach in der 48. Minute seit dem 9:9 in der 25. Minute wieder auszugleichen (20:20). In den nächsten fünf Minuten drohte die Partie dann gar zu kippen: Im Angriff folgten Aktionen der Marke „Vollfiasko“ und der Gegner wurde durch eigene Fehler stark gemacht, schlug daraus effizient Kapital und konnte mit 21:24 davon ziehen (53.). Die „Festung Wilpark“, in der alle SSC-Teams im bisherigen Saisonverlauf noch ungeschlagen sind, drohte zu fallen. Und nun folgte, von was manchmal in der Handballbundesliga gesprochen wird: der Einfluss des achten Mannes/der achten Frau auf das Spielgeschehen! Der nächste Angriff, dem zuvor nach dem 1:4-Negativlauf eine logische Auszeit von Coach Wendling voranging, wurde mit einem lautstarken „auf geht’s Karlsruh‘ kämpfen und siegen!“ eingeleitet. Die Botschaft kam an, die SSC-Herren kämpften sich in den Folgeminuten zurück ins Spiel und schafften einen Tor um Tor lautstark bejubelten 5:0-Lauf, was einen 26:24-Spielstand zur Folge hatte. Zwei Minuten waren es nun noch auf der Hallenuhr. Zwei Treffer von Marius, der sichtlich-freudig-emotional erregt nach beiden Glocken in die Abwehr zurückspurtete, besiegelte die finale 28:26-Niederlage für die Turnerschaft Durlach und führte zum schlussendlich als Arbeitssieg zu bezeichnenden Erfolg der SSC-Handballer. Das mit der Ente eben mal wieder! Coach Wendling bilanzierte nach dem Spiel, dass „fünf starke Minuten heute ausreichten, um zu gewinnen“ und „der Erfolg ohne die Fans nicht möglich gewesen wäre!“
Entsprechend ausgelassen fielen die Montagabend-Feierlichkeiten nach dem Spiel in der Kabine, dem Flur und vor der Halle aus. Abschließend bedankt sich die Mannschaft bei Jannick und Nico aus der zweiten für die bereitgestellten Getränke und gratuliert letztgenanntem zu seiner am heutigen Tag abgegebenen Masterthesis. In Erinnerung bleiben wird allen Beteiligten aber vor allem die neue, von „Uwe“ in Mühlburg beim Damenspiel erfundene SSC-Handballhymne „Sport- und Schwimmclub!“ Grüße gehen an dieser Stelle raus an Yaya und Kolo Toure, die einst bei Manchester City spielten, sowie an die Block Eins Ultragruppierungen des Fußball-Bundesligaclubs Deutscher Sportclub Arminia Bielefeld.
Weiter geht’s für die SSC-Herren am Sonntag, 10.4.22, um 18 Uhr bei den Rhein-Neckar Löwen 3. Beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht kann nur es nur ein Ziel geben: 2 Punkte. Abzuwarten bleiben die zuvor stattfindenden Partien der vor den blaugelben stehenden Teams aus Forst und Langensteinbach. Sollten diese gewinnen und die RNL3 verlieren, stehen sie am Sonntagabend als erster Absteiger der ersten Bezirksliga des AES-Kreises fest.
Es hüpften zu „Sport- und Schimmclub!“: S. Kleih, J. Kuhn; D. Beyer, D. Dreixler (3/3), M. Holst (4), L. Kunert (2), A. Link (3/2), C. Lorenz (3), N. Mirbach (1), V. Ott (4), L. Schittenhelm (2), M. Schlageter (5/1), D. Wendling (1), J. Zinkand.