Herren 2: (Fast) ein ganzes halbes Jahr

(UWE) 176 Tage sind vergangen und die SSC-1b gewinnt mal wieder ein Heimspiel! Nach dem letzten Erfolgserlebnis in den eigenen Gefilden im September 2023 zum Rundenauftakt gegen Eggenstein gewinnt die SSC-1b ihr 12. Saisonspiel, das selbst ernannte Schicksals- und Rückspiel, gegen die zweite Mannschaft der TG Neureut am Sonntag, 17.3.24, auch in der Höhe verdient mit 33:24 (15:7) und holt wichtige Punkte zum Anschluss nach oben und für den Abstand nach unten.

Mit lediglich drei Veränderungen im Kader, bei mittlerweile 45 eingesetzten Spielern, ertönte um 14 Uhr der Anpfiff vom sehr souveränen Schiedsrichter S. Blumenrode. Für „Boelf“, Jörn und Thibaut rückten Jonas Z., Till und Jan in den Kader. Somit standen elf Spieler der Vorwoche im Aufgebot für das Spiel, das seit Wochen als eines vom Trainerteam deklariert wurde, das man gewinnen müsse. Gepaart mit einer wortstarken Motivationsspritze von „Mainhattaner“ Jonas, mit „Bock und Geilheit Handball zu spielen“ sowie den Worten „Stimmung und Aktionen feiern, die von der Bank kommen muss“ durch den wiederholt aushelfenden Jannick K. im Tor, begann nun das Spiel.

Und eben dieser war es, der den Gästen der TGN sowohl anfänglich, als auch im gesamten folgenden Verlauf der Partie, den Zahn zog und diese früh in der Partie Mal ums Mal verzweifeln ließ.  Die Offensive, eine der großen Baustellen der SSC-1b diese Saison, konnte aus den Paraden ihres zuverlässigen Rückhalts Kapital schlagen und über ein 4:0 (7.), 6:1 (10.) und 9:3 (16.) bis auf 11:4 (21.) davonziehen. Der Ball lief und flüssige Angriffskombinationen führten zu den für die geschundene Handballseele wohltuenden Momenten in Form eines zappelnden Netzes. Erst in der 21. Minute nahmen die Neureuter ihre Auszeit, sehr spät zur Verwunderung einiger SSC-1b-Spieler. Neureut schien einen Kollektivblackout zu haben. Bei der SSC-1b gelang im Vergleich zu vielen vorherigen Partien nahezu alles und bei Neureut nichts, die darüber hinaus zwei Torhüter im Kader hatten, die sicherlich das Pech gebucht und schon bessere Tage erlebt hatten. Nahezu jeder SSC-Schuss war ein Treffer. Für die SSC-1b-Köpfe war es von großer Bedeutung, dass man endlich Mal von Anfang an keinem Rückstand hinterherrennen musste und sich so in eine Art Rausch spielen konnte. Die Offensive lief auch bis zur Pause wie geölt und die Worte vor dem Spiel schienen verinnerlicht, sodass es in die Pause mit einem Spielstand von 15:7 ging.

Die SSC-1b hatte bis dato sicherlich auch ihre beste Hälfte der Saison abgeliefert. Das Credo für die zweite Halbzeit war daher klar: Weiter mit Bock, Geilheit und Stimmung agieren, gelungene Aktionen von der Bank feiern und im Idealfall das Spiel gewinnen. Der Tag, an dem alles gelang und jeder SSC-1b-Spieler sein volles Leistungsvermögen aus sich selber heraus, also intrinsisch motiviert, abrufen konnte, schien genau am gestrigen Sonntag gewesen zu sein. So waren im zweiten Durchgang keine zehn Minuten gespielt, als Caner von Linksaußen den Ball im kurzen Eck im Winkel zum 20:10 (40.) versenkte. In den nächsten zehn Minuten der Partie pendelte sich die Differenz beider Teams zwischen neun und zehn Treffern ein. Neureuts, teilweise mit viel Tempo, gespielten Angriffe fanden nach wie vor nicht den Weg ins Ziel. Nach zwei schwächeren Abschlüssen der Außenspieler Maurice und „UWE“ für die Chance auf das 30. Tor war es beim 30:21 (57.) schließlich niemand geringeres als Spieler-Trainer und Vereinsikone „Dr. Till“, der schließlich den Treffer zur Getränkeversorgung lieferte – ein wahrer Ehrenmann. Der rabenschwarze Tag der Neureuter Mannschaft mit einem Chancenwucher im Angriff und einer Abwehr, die oft massive Lücken aufwies, aber auch dahinter keine Torhüterleistung hatte, spiegelte sich schließlich im Endstand von 33:24 für die SSC-1b wider.

So richtig gelöst war die Stimmung aber in der Kabine nach dem Erfolg nicht. Dieser ist nur etwas wert, wenn in zehn Tagen in Eggenstein beim Tabellenschlusslicht am Gründonnerstag, 28.3.24, nachgelegt wird und dort auch gewonnen wird. Wie viele Absteiger es gibt, ist nicht so richtig aus der BHV-Spielordnung heraus zu lesen. Erfolgsversprechend wird in Eggenstein sein, wenn wieder „Geilheit und Bock, Handball zu spielen“ auf die Platte gebracht wird und die Bank ebenfalls mitpusht. Anpfiff im Nachholspiel, das im Januar der Handball-EM zum Opfer fiel, ist im Eggensteiner Schul- und Sportzentrum am Gründonnerstag um 20:30 Uhr. Hier wird auch auf Unterstützung der ersten Mannschaft gehofft, da diese auch regelmäßig von 1b-Spielern erfährt und das Training bereits abgesagt ist.

Da das beste immer zum Schluss kommt, wird heute noch „Moe“ zum inoffiziellen „Player of the Match“ gekührt, da dieser im Spiel gegen Neureut mehr Tore erzielte als in der ganzen bisherigen gespielten Runde und für viele überraschende Angriffsqualitäten aufs Parkett legte.

Es spielten: J. Kuhn, F. Schäffler; A. Erb (5), B. Geiss (6/2), T. Gnann (1), C. Gözübüyük (1), S. Hessemann, S. Hock (2), T. Hofmann (7/2), M. Hügel (3), M. Ligewie, K. Wagner (2), J. Wegenast (1), J. Zinkand (5).