(UWE) 33:33 nach 33:28-Rückstand!!! Was wie ein Handballmärchen klingt, geschah tatsächlich am Samstagnachmittag, 2.4.22, in der Sport- und Kulturhalle Ubstadt, als die zweite Herrenmannschaft der SSC-Handballer im 15. Saisonspiel in den letzten DREI MINUTEN UND SECHSUNDFÜNZIG SEKUNDEN noch fünf Tore aufholte und den finalen Spielstand von 33:33 (16:12) heroisch-weltmeisterlich-legendär erreichte. Weiterlesen lohnt sich dieses Mal wirklich!
Zu Beginn tasteten sich beide Teams erst einmal ab (4:4, 7.). Die gastgebenden „HaWainer“ hatten dann klar Oberwasser, was beim 11:7 (21.) eine SSC-Auszeit zur Folge hatte, nach der die SSC-1b wieder auf 11:10 herankam (25.) Zur Pause lautete der Spielstand 16:12 für die SG Hambrücken-Weiher. Insgesamt war die erste Halbzeit geprägt von zu vielen Fehlwürfen im Angriff, weg geworfenen Tempogegenstößen und enormen Problemen in der Abwehr gegen die SG-Halbpositionsspieler. Die halblinken Spieler konnten kanonenartig über den Block werfen, teilweise ohne richtige Gegenwehr. Der halbrechte „HaWeianer“ war stark im Eins-gegen-Eins.
Die zweite Hälfte, die die SSC-1b-Spieler noch lange in Erinnerung behalten werden, startete mit einer „UWE-Show“: In der ersten Halbzeit nach zwölf Minuten mit nur einem Treffer bei drei Versuchen glücklos ausgewechselt, schraubte „uns-Uwe“ in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs sein persönliches Tore-Konto auf sieben hoch und erzielte sechs der ersten sieben Treffer, was einen 19:19-Ausgleich zur Folge hatte, ehe die SSC-1b dann sogar mit 19:20 in Führung ging und damit klar besser aus der Halbzeit kam als die gastgebende SG. Die Führung währte aber nur zwei Minuten, ehe die „HaWeianer“ das Heft wieder an sich rissen und mit 24:21 davonzogen (45.). Aus drei Treffern Rückstand für die SSC-1b wurden dann leider erst vier (27:23, 51.), ehe es mit fünf und einem 33:28-Rückstand in die letzten DREI MINUTEN UND SECHSUNDFÜNZIG SEKUNDEN ging, welche zunächst mit einer SSC-Auszeit begannen und dann zum Schlussspurt geblasen wurde. Achtung, jetzt kracht‘s lyrisch!
Dieser Schlussspurt bestand aus einer offensiven Manndeckung gegen besagte starke Halbspieler der SG HaWei, nachdem zuvor nur der halblinke Gegenspieler kurz gedeckt wurde. Und nun geschah, was im Sportjargon als „Märchen“ bezeichnet wird: Die übrigen vier angreifenden „HaWeianer“ brachten es fertig, für keinerlei Torgefahr zu sorgen und fünfmal das Spielgerät zu verdaddeln. Tor um Tor holte die SSC-1b nun auf und schaffte durch Spielertrainer Till von halblinks den Ausgleich. Diesen Angriff spielte man im sieben gegen sechs, wobei Uwe ein Leibchen hätte anziehen müssen, was er nicht tat und ein Treffer durch ihn nicht gezählt hätte. Zuvor wechselte sich dieser selbst ein. Voller Freude über das Tor vergaß er dann fast sich wieder auszuwechseln. Nun folgte eine Spielunterbrechung vom Zeitnehmertisch mit Hinweis auf die fehlende Leibchenmarkierung. In der Folge, gelbe Karte für Uwe auf der Bank. Anpfiff HaWei, Spielunterbrechung, rot für Jannick, der ratlos der Halle verwiesen wurde und nur der Schiedsrichter noch weiß, warum. Angeblich irgendwie „gegoschelt“. Letzter Angriff HaWei – Regel bei Rot: Siebenmeter und eventuell hinfällige Aufholjagd. Der Schütze zielte von sich aus nach links, Simon im Tor roch den Braten, konnte sensationell parieren und avancierte damit zum „Man of the Match!“ Fünfzehn Sekunden blieben für den letzten Angriff, der leider nicht mehr den Weg ins Tor fand, was auch zu schön gewesen wäre. Zwischen „ZERO“ und „HERO“ waren also nur wenige Sekunden in den letzten sensationellen DREI MINUTEN UND SECHSUNDFÜZIG SEKUNDEN einer denkwürdigen Partie, die die SSC-1b nie vergessen wird und die schlussendlich verdient mit 33:33 endete. Weitere Superlative können sich an dieser Stelle selbst ausgedacht werden.
Zum Abschluss des legendären SSC-1b-Heldenepos in Ubstadt zeigte sich die schöne Seite des Handballsports, als Seite an Seite mit den „HaWeianern“ isotonische Kaltgetränke, belegte Brötchen und Brötchen mit Wurst in der Halle verzehrt wurden, denn dieses Spiel war das letzte für die SG Hambrücken-Weiher und gemeinsam ließ man deren Runde ausklingen. Für diese Gastfreundschaft bedankt sich die SSC-1b an dieser Stelle. Vielleicht wird das ja in Eggenstein ähnlich nächsten Sonntag, 10.4.22, wenn um 16 Uhr zur letzten Schlacht für diese Spielrunde geblasen wird. In diesem Sinne, Halali und 5,4,3,2,1…!
Es spielten: S. Kleih; N. Bär (2), D. Beyer (1/1), B. Glivarec (3), T. Gnann (4), S. Hertle (1), S. Hessemann (n. e.), S. Hock (2), T. Hofmann (7/1), J. Knöfel (3), J. Lehmann (4), J. Stockmeier, K. Wagner (3), M. Walter (3).