(UWE) Erich-Bamberger Stadthalle – Östringen! Wo sonst der Junglöwen-Bundesliganachwuchs sowie die Drittligamannschaft der „großen“ (Rhein-Neckar-) Löwen ihre Heimspiele im (Nachwuchs-) Leistungsbereich austragen, da sind auch die der Breitensportmannschaft, genannt „RNL3“. Die vor dem Spiel zweitplatzierte SSC-1b verlor das Topspiel der zweiten Bezirksliga Karlsruhe am Sonntag, 12.3.23, gegen die seit Wochen auf dem Platz an der Sonne stehenden Löwen und den vermutlichen bald-Aufsteiger mit 29:24 (15:9).
Zunächst begrüßte die SSC-1b erstmals in dieser Saison Linus für den Rückraum und Mile für das Tor im Kader. Schön, dass ihr euch nochmals die Turnschuhe für die gemeinsamen Leibesübungen mit Wettkampfcharakter geschnürt habt. Das waren übrigens, wenn ich mich, wie Sam Hawkens, nicht recht irre, verehrte Leserschaft von „Uwes Erlebnisberichten“, die Spieler Nummer 36 und 37 – das ist vermutlich deutschlandweiter Rekord. „Handballstatistiken.de“ hatte leider zur Zeit der Erstellung des Berichts einen Hänger.*
Aufgrund des knappen Hinspiel-Heimerfolgs war die Marschroute für die Partie klar: Es muss nicht zwingend ein Sieg sein! Spaß haben, frei aufspielen und die Partie so gut es geht offen gestalten lauteten die Devisen. Dies gelang vor allem in der ausgeglichenen Anfangsviertelstunde der 14. Saisonpartie. So stand es in der ersten Hälfte des ersten Durchgangs 7:6 für die gastgebenden RNL3. In der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs, auch „zweites Viertel“ genannt, schlich sich dann leider ein extrem großer Fehlerteufel in die Abschlüsse des SSC-Angriffs ein und es folgte Fahrkarte um Fahrkarte. Auch der ansonsten recht gute Schiedsrichter traf viele Entscheidungen gegen die SSC-1b, die innerhalb der nächsten drei Zeigerumdrehungen mit drei Treffern (9:6, 17.) in Rückstand geriet. Nach der folgenden Auszeit schaffte es die SSC-1b nicht mehr, an die guten Leistungen der Anfangsviertelstunde anzuknüpfen. Bis zur Pause gelangen nur noch magere drei Törchen, sodass es mit einem 15:9-Rückstand in diese ging. Letztlich konnten die nicht wirklich spielstärkeren Löwen einfach die Fahrkarten der Gäste konsequent ausnutzen, eben in der Manier einer Spitzenmannschaft.
Aus der Pause kamen die gastgebenden RNL3 besser als die SSC-1b. Im Angriff war weiterhin, trotz teilweise super herausgespielter Einschussmöglichkeiten, ein extremes Fahrkartenfestival zu bestaunen. Die Löwen nutzten die bisherige eklatante Abschlussschwäche der SSC-1b weiter aus, zogen vorentscheidend auf 18:10 davon (35.) und hielten diesen acht-Treffer-Vorsprung bis nahezu Spielende. Auffällig war dennoch: Bereits nach 18 gespielten Minuten im zweiten Durchgang hatte die SSC-1b gleich viele Treffer erzielt wie in der ersten Hälfte! Nun war zumindest rein rechnerisch klar: die zweite Halbzeit kann toremäßig gewonnen werden. Die Löwen hielten die SSC-1b zwar immer ungefährdet auf Distanz und die sich anbahnende Niederlage war nicht mehr zu verhindern. Dennoch rissen sich die SSC-Handballer am Riemen und zeigten vereinzelt, welch schönen Handball mit sehenswerten Treffern sie spielen können. In den letzten Minuten gelang noch ein wenig Ergebniskosmetik, aber der Rückstand war zu groß, sodass das Spiel zwar schlussendlich mit 29:24 verloren wurde, die Mathegenies unter der Leserschaft aber sicherlich bemerkt haben, dass die zweite Hälfte mit 14:15 gewonnen werden konnte. Zwei ausgeglichene Halbzeiten hätten so vielleicht einen anderen Ausgang bedeutet. Aber „wäre, wäre, Fahrradkette!“, sagte einst der große „Loddar“. Heute noch besonders schön anzumerken ist abschließend, dass sich alle Feldspieler in die Torjägerliste eintragen konnten. Den zwei verlorenen Punkten muss die Mannschaft nicht lange nachtrauern, denn das Hinspiel wurde ja Ende Oktober sensationell mit 26:25 gewonnen.
Durch die Niederlage tauschte die SSC-1b mit dem TV Forst, der sein Spiel gegen die HSG Li-Ho-Li kampflos gewann, die Plätze und ist nun Dritter. Gegen diesen Gegner geht es in einer Woche am Sonntag, 19.3.23 um 16 Uhr in der OHG-Sporthalle – also wieder Topspielzeit, aber zu Hause. Vor dem wurfgewaltigen Rückraum der Forster ist man gewarnt. Mit einer recht massiven Abwehrleistung wie beim Spiel in Östringen kann die 15. Saisonpartie allerdings freudig-optimistisch angegangen werden. Mit einem Sieg könnte die SSC-1b weiter in der Top3 der zweiten Bezirksliga bleiben, bei einer Niederlage würde man ein wenig abrutschen und wäre dann Anführer des Mittelfeldes. In diesem Sinne bis nächste Woche.
Es spielten: M. Sabljak, F. Schäffler; B. Geiss (1), T. Gnann (1), S. Hessemann (4), T. Hofmann (3/1), L. Kaminski (1), S. Rossellon (4), K. Wagner (4), M. Walter (3), F. Warmbold (1), J. Welle (2).
*Anmerkung: um 8:33 ging der Server wieder und es waren tatsächlich die Spieler 36 und 37