(UWE) Am Samstag, 6.4.24, empfing die SSC-1b die in den letzten zwei Jahren von der Landes- in die zweite Bezirksliga durchgereichten Doppelabsteiger des TV Knielingen 2 in der Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums. Anfänglich hatte die SSC-1b Probleme in der Offensive, steigerte sich im Verlauf des Spiels, erzielte schließlich 17 Tore in der zweiten Hälfte und konnte nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem wahren Kampf- und Kraftakt den Tabellenzweiten schließlich, aber auch überraschend, mit 28:26 (11:13) niederringen.
Mit Langzeit-Urlauber „Fabi“, der eigentlich bei der ersten Mannschaft spielt, begrüßte die SSC-1b den 46. aufgestellten Spieler in dieser Saison im Kader. Gespenstig hoch und gruselig viel wird es langsam mit Blick auf einen absoluten neuen Rekord, denn mit Johannes konnte auch noch Spieler Nummer 47 im Kader begrüßt werden. Willkommen beim SSC Karlsruhe! Nur noch drei…!
Gespenstig und wenig geistreich zeigte sich zu Spielbeginn schließlich auch wieder einmal die eigene Offensive. Fehlwürfe und Fehler derer mangels Konzentration konnte die Badenliga-Vertretung des TVK, aus deren Kader auch die nicht fest-gespielten P. Estedt, A. Stein sowie der Torwart S. Richter im OHG umhergeisterten, nutzen, um auf 0:3 davon zu ziehen (5.). „UWEs“ Siebenmeter „hexte“ der sehr starke Nachwuchs-Badenliga-Torhüter S. Richter ebenfalls weg. Die Offensive besserte sich dann, beim 3:4 (12.) war der anfängliche Spuk dahin. Kurz darauf scheiterte auch der heute wieder aushelfende und mit seiner Mentalität dem Team guttuende Jonas vom Strich und es galt, bei zwei drei-Tore-Rückständen (4:7, 16. & 7:10, 23.), in Schlagdistanz zu bleiben. Nach nun fast 23 gespielten Minuten schien der wiederholt wild durcheinander gewirbelte Rückraum die anfänglichen Offensivgeister vertrieben zu haben und schaffte beim 10:10 (26.) den nicht unverdienten Ausgleich. Individuelle Fehler im Unterzahlspiel machten gegen den Tabellenzweiten bis zur Pause und dem Spielstand von 11:13 schließlich den Unterschied. Nur zwei Treffer Rückstand und 13 Gegentreffer gegen ein Team mit drei Teilzeit- oder Nachwuchs-Badenliga-Spielern waren für die Heimseite hingegen eigentlich beGEISTernd.
Trotz des ersten Treffers in Durchgang zwei für die Knielinger Badenliga-Reserve erwies sich in der Folge das Offensiv-Experiment des Gästetrainers R. Stutz durch Schonung seiner Stammkräfte und der Spielsteuerung durch D. Vogelmann, in Durchgang eins noch auf Linksaußen, als nicht mehr gewinnbringend. Durch einen 5:1-Lauf, dank eines flinken Rückraums, schaffte die SSC-1b beim 16:14 (37.) innerhalb von sieben gespielten Minuten die viel umjubelte Wende. Mit der Rückkehr zu den Stammkräften, denen man, je länger das Spiel andauerte, den Kräfteverschleiss, aufgrund nur zweier Ergänzungsspieler, aber anmerkte, schaffte der TVK mehrfach den Anschluss, aber vorerst nicht den Ausgleich. Zwischenzeitlich führte die SSC-1b gegen den Tabellenzweiten gar zweimal mit drei Treffern (22:19, 48. & 23:20, 50.). Drei Badenliga-Spieler, eine damit entsprechende Trainingsqualität derer, die sich dann beim Spielen in der zweiten Bezirksliga natürlich zeigt, bedeutete beim 24:24 (53.) leider, dass der schöne Vorsprung wieder dahin war.
Bis zum Spielende passt nun das Wort „Krimi“! Per wunderschönem Heber von Linksaußen erzielte „UWE“ das 26:24 (58.). Handballkrimis dieser Art haben oft Auszeiten zur Folge. Per Parteiball, nach Prognose von SSC-Trainer Lars, versuchten die Knielinger eine Balleroberung im letzten SSC-Angriff zu provozieren. Doppelpass in den Raum von Jonas mit „UWE“, freie Fahrt aufs Tor, Absprung und Wurf von sechs Metern, Strich ins linke unter Eck, Tor, Jubel, Vulkanausbruch, Rumpelstilzchen, Flummi, Handballliebe, Jubeltraube! Irgendwie so war das Ende beim 28:26 Heimsieg nach einer kämpferisch bärenstarken zweiten Halbzeit. In den Armen liegend und schunkelnd erklang ein lautes „Happy Birthday“-Ständchen für Trainer Till, der sich selber mit vier eigenen Treffern, teilweise mit fabelhaften Wurftäuschungen, ein eigenes Geschenk machte und die Mannschaft ihm durch den Sieg schließlich ein noch viel Größeres. Vielen Dank für die wunderbare Verköstigung nach dem Spiel, die bei strahlendem Sonnenschein und zwei wohltuenden Punkten nach einer herausragenden kämpferischen Leistung im zweiten Durchgang natürlich besonders gut schmeckte!
Mit nunmehr 10:18-Punkten und dem Sprung auf den siebten Platz bei zeitgleich fünf Punkten Vorsprung auf Eggenstein bei noch zwei ausstehenden Spielen sollte der Klassenerhalt unter Dach und Fach sein, außer der BHV hat etwas dagegen. Deshalb gilt der Fokus auf die nächste Partie am Sonntag, 14.4.24 um 15:30 Uhr in der altehrwürdigen Weiherhofhalle gegen die dritte Mannschaft der Turnerschaft Durlach. Dort trifft man auf Sportsfreund „Felipe“, der seit Monaten eine Art „freundschaftlich-sportliches Asyl“ bei den SSC-Handballern genießt. Eine Revanche für das verkorkste Hinspiel (24:30) sollte das Ziel der Mannschaft sein.
Es spielten: D. Herrmann, M. M. Sabljak; D. Beyer (6/2), F. Eglof (2), T. Gnann (4), S. Hessemann (1), T. Hofmann (5), S. Hock, M. Hügel (1), M. Ligewie (3), J. Molina Ramirez (2), J. Soth (n.e.), K. Wagner, J. Zinkand (4).